Rund 428.900 Menschen im Alter von 65 Jahren und älter in BaWü sind armutsgefährdet. Das entspricht einem Anteil von 19 Prozent und ist damit deutlich höher als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Dies geht aus dem ersten Bericht zur gesellschaftlichen Teilhabe des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg hervor, der im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration erstellt wurde.
Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund besonders betroffen
Frauen sind mit einem Armutsgefährdungsrisiko von 22 Prozent stärker von Altersarmut betroffen als Männer (16 Prozent). Menschen mit Migrationshintergrund haben ein noch höheres Risiko von 33 Prozent.
Familienstand und Lebensform spielen wichtige Rolle
Die Analyse zeigt auch, dass der Familienstand und die Lebensform eine wichtige Rolle spielen. Ältere Menschen, die in einer Ehe oder nicht ehelichen Lebensgemeinschaft leben, sind deutlich seltener armutsgefährdet als Alleinstehende. Dies gilt insbesondere für Frauen, da sie im Alter häufiger geschieden, verwitwet oder alleinstehend sind. Geschiedene Frauen haben mit 37 Prozent das höchste Armutsgefährdungsrisiko aller betrachteten Gruppen.
Auswirkungen von Altersarmut auf Gesundheit und soziale Kontakte
Altersarmut hat weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. Sie leiden beispielsweise häufiger unter Depressionen und fühlen sich einsam und sozial ausgeschlossen. Der Zugang zum Internet und Wissen um soziale Dienstleistungen am Wohnort können jedoch das Gefühl sozialer Exklusion verringern.
Landesregierung will Altersarmut bekämpfen
Die Landesregierung will die Altersarmut bekämpfen und die Teilhabe älterer Menschen verbessern. Dazu gehört die Stärkung der sozialen Sicherungssysteme, die Förderung von Präventionsmaßnahmen und die Verbesserung der Wohnraumsituation.
Weitere Informationen
Der vollständige Bericht zur gesellschaftlichen Teilhabe ist auf der Website des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg abrufbar: www.statistik-bw.de
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