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Baden-Württemberg verliert Einwohner: Abwanderung aus dem Südwesten nimmt zu

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Wandel der Binnenwanderung in Baden-Württemberg

Die Bewegung der Bevölkerung zwischen den Bundesländern hat sich erheblich verändert, insbesondere was Baden-Württemberg betrifft. Eine genaue Analyse zeigt die Gründe und Trends hinter diesen Veränderungen.

Baden-Württemberg zieht seit langem Menschen aus der ganzen Welt an und hat über die Jahre hinweg mehr als 3 Millionen Zuwanderer verzeichnet. Die Motive für die Zuwanderung waren vielfältig und veränderten sich im Laufe der Zeit. Zuletzt wurde das Migrationsgeschehen vor allem durch den Krieg in der Ukraine beeinflusst, wobei etwa 130.000 Ukrainer im Jahr 2022 in den Südwesten flohen. Gleichzeitig zog es auch Menschen aus anderen Staaten vermehrt in das Land.

Trotz dieser aktuellen Entwicklung hat sich das Wanderungsgeschehen innerhalb Deutschlands deutlich verändert. Während Baden-Württemberg in der Vergangenheit oft Wanderungsgewinne verzeichnete, hat das Land in den letzten Jahren zunehmend Einwohner an andere Bundesländer verloren. Besonders interessant ist dabei die Bewegung zwischen den alten und neuen Bundesländern seit der Wiedervereinigung, da hier starke Verflechtungen bestehen, die sich im Laufe der Zeit stark verändert haben.

Trends in der Binnenwanderung seit der Wiedervereinigung

In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung verzeichnete Baden-Württemberg hohe Wanderungsgewinne gegenüber dem übrigen Bundesgebiet. Jedoch sanken diese Gewinne ab 1992, vor allem aufgrund der abnehmenden Zuwanderung aus den neuen Bundesländern und steigender Abwanderungstrends in andere Regionen wie Bayern und Rheinland-Pfalz.

Von 1998 bis 2001 stieg die Zuwanderung wieder an, hauptsächlich aus den neuen Bundesländern, aufgrund stagnierender Lohnangleichungen und steigender Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland im Vergleich zum Westen.

Von 2002 bis 2012 nahm die Abwanderung aus den ostdeutschen Ländern allmählich ab, während die Wanderungsverluste in andere Bundesländer, besonders Bayern, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Berlin, zunahmen.

Seit 2013 verzeichnet Baden-Württemberg durchgehend Wanderungsverluste gegenüber dem übrigen Bundesgebiet, wobei die größten Verluste gegenüber Bayern, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Berlin zu verzeichnen sind.

Analyse der Bewegung nach Altersgruppen

Die Wanderungsmuster variieren je nach Altersgruppe. Während unter 18-Jährige hauptsächlich aufgrund familiärer Gründe umziehen, sind Umzüge von 18- bis unter 30-Jährigen oft durch den Beginn von Ausbildung oder Beruf motiviert. Berufsbedingte Umzüge dominieren auch bei 30- bis unter 65-Jährigen. Ältere Menschen ziehen oft aus Altersgründen um.

Gründe für die verstärkte Abwanderung

Trotz geringer Arbeitslosigkeit und hoher Verdienste in Baden-Württemberg gibt es einen zunehmenden Trend zur Abwanderung. Dies könnte auf die verbesserte wirtschaftliche Situation in anderen Bundesländern, insbesondere den neuen Bundesländern, zurückzuführen sein.

Die steigenden Lebenshaltungskosten in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Trotz der Transformation der Autoindustrie und anderer wirtschaftlicher Initiativen des Landes ist eine Trendumkehr unwahrscheinlich.

Regionale Unterschiede in der Binnenwanderung

Trotz des allgemeinen Trends zur Abwanderung konnte einigen Kreisen in Baden-Württemberg ein Bevölkerungsgewinn verzeichnet werden. Besonders Städte wie Freiburg im Breisgau und Heidelberg profitierten von der Zuwanderung junger Erwachsener.

Ausblick

Die weitere Entwicklung der Binnenwanderung hängt stark von der wirtschaftlichen Entwicklung in Baden-Württemberg im Vergleich zum Rest Deutschlands ab. Besondere Herausforderungen könnten sich aus dem demografischen Wandel und dem zunehm

Redaktion
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