Amphibien und Insekten bekommen neues Zuhause durch Bagger
Die Assoziation eines großen Baggers mit Natur- und Artenschutz mag ungewöhnlich erscheinen. Doch an passenden Standorten kann dieser überraschend zu einem wichtigen Faktor für den Erhalt von Amphibien und Insekten, wie Libellen, beitragen. In dem abschließenden Abschnitt der diesjährigen Reihe “Naturschutzprojekte im Wald” des Kreisforstamts wird die neue Biotopanlage in Wiesenbach hervorgehoben.
Zusammenarbeit für den Naturschutz
Das Projekt konzentriert sich auf die Bedürfnisse von Amphibien und Insekten, die für ihre Fortpflanzung Wasser benötigen. Ihre Lebensräume schwinden aufgrund der wachsenden Straßeninfrastruktur und des zunehmenden Flächenverbrauchs. Die andauernde Trockenheit der letzten Jahre hat diese Feuchtbiotope zusätzlich austrocknen lassen. Um diesen Tieren zu helfen, wurden im Forstrevier “Kleiner Odenwald Mitte” um Wiesenbach herum mehrere Maßnahmen zur Pflege der Feuchtbiotope durchgeführt. Das Projekt entstand durch die Kooperation der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Forstbehörde des Rhein-Neckar-Kreises. Die Finanzierung erfolgte durch das Land Baden-Württemberg und die Naturschutzverwaltung.
Vorbereitung und Schlüsselmaßnahmen
Vor dem eigentlichen Einsatz des Baggers muss der umliegende Bewuchs wie Bäume zurückgeschnitten oder entfernt werden. Revierleiterin Melissa Rupp erklärt: “Amphibien benötigen Licht und Wärme, um aktiv zu sein. Eine starke Beschattung durch Baumkronen verhindert den Lichteinfall, was ihre Aktivität beeinträchtigt. Zusätzlich saugen Bäume während der Vegetationsperiode das Wasser aus den Feuchtbiotopen, was zu einer schnelleren Austrocknung führt und den Nachwuchs gefährdet.”
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