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Cyberkriminalität: Jeder Vierte betroffen

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Bild von Krissie auf Pixabay

Datenklau und Betrug boomen – KI-basierte Angriffe bereiten Sorgen

Laut der jüngsten Dunkelfeldstudie von BSI und Polizei gehören Datendiebstahl und Betrugsdelikte zu den häufigsten Straftaten im Internet. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in kriminellen Machenschaften bereitet vielen Internetnutzern erhebliche Sorgen.

Über 25% der befragten Bürgerinnen und Bürger haben bereits eigene Erfahrungen mit Cyberkriminalität gemacht. Besorgniserregend ist für viele auch der vermehrte Einsatz von KI, da sie Fälschungen und Manipulationen von Dokumenten und Medien sowie Cyberangriffe befürchten. Der Cybersicherheitsmonitor 2023 (CyMon), ehemals Digitalbarometer, stellt die fünfte gemeinsame Bürgerbefragung von BSI und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) dar und gewährt Einblicke in die Welt der Cyberkriminalität jenseits offizieller Polizeistatistiken.

Bürgerbefragung: Cyberkriminalität und Bedenken in Bezug auf Künstliche Intelligenz im Fokus

Um sich vor Angriffen aus dem Netz zu schützen, greifen Bürger im Durchschnitt auf vier Schutzmaßnahmen zurück, darunter aktuelle Virenschutzprogramme, sichere Passwörter und die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Obwohl finanzielle Schäden bei Befragten, die noch nicht von Cyberkriminalität betroffen waren, am häufigsten befürchtet werden, haben nur etwa 18% der Betroffenen tatsächlich direkte finanzielle Verluste erlitten.

Diejenigen, die von Cyberkriminalität betroffen waren, mussten vielfältige Schäden hinnehmen, darunter Vertrauensverlust in Onlinedienste, zeitliche Beeinträchtigungen und emotionale Belastungen. Obwohl Cybersicherheit beim Onlinebanking für 87% der Nutzer von hoher Bedeutung ist, halten nur etwa 68% der Befragten sie beim Onlineshopping für wichtig, obwohl auch hier sensible Daten wie Kreditkarteninformationen übertragen werden.

Dr. Stefanie Hinz, Landespolizeipräsidentin und Vorsitzende des Programms der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, rät zur Vorsicht im Online-Handel. Sie empfiehlt, Anbieter zu überprüfen, Onlinebewertungen zu prüfen und sichere Zahlungswege zu wählen. Im Falle eines Betrugs solle man die Fälle umgehend melden, um weitere Schäden zu verhindern.

Der CyMon 2023 beleuchtet auch die KI: Während 96% der Befragten bereits von KI gehört haben, sind ihnen KI-basierte Methoden von Kriminellen weniger bekannt. Beispiele wie der Schockanruf mit KI-nachgeahmter Stimme wurden von rund der Hälfte der Befragten gehört. Die Studie betont die Notwendigkeit, Bürger über mögliche Angriffsmethoden aufzuklären und konkrete Schutzmaßnahmen zu etablieren.

Der Cybersicherheitsmonitor 2023, der vom 5. bis 13. Juni durchgeführt wurde, umfasst 3012 befragte Personen ab 16 Jahren. Die Ergebnisse wurden anhand der Bevölkerungsstruktur in Deutschland gewichtet.

Der Kurzbericht sowie eine Präsentation mit den vollständigen Befragungsergebnissen zur repräsentativen Online-Befragung CyMon – der Cybersicherheitsmonitor 2023 stehen unter https://www.bsi.bund.de/dok/1078326 zum Download bereit.

 

Weiterführende Informationen zu digitalem Verbraucherschutz finden Sie auf der Webseite des BSI unter https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/verbraucherinnen-und-verbraucher_node.html bzw. zur Cyberkriminalität unter https://www.polizei-beratung.de/infos-fuer-betroffene/cybercrime/.

Redaktion
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