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Deutschland senkt Treibhausgasemissionen um 10,1 Prozent im Jahr 2023

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Foto: pixabay

Verkehrssektor verfehlt Klimaziele erneut deutlich

Dessau-Roßlau, 15. März 2024 – Das Umweltbundesamt (UBA) hat heute neue Zahlen zu den Treibhausgasemissionen (THG) in Deutschland veröffentlicht. Demnach sind die Emissionen im Jahr 2023 um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1990. Insgesamt wurden 2023 rund 673 Millionen Tonnen THG freigesetzt.

UBA-Präsident Messner: „Mit ambitioniertem Klimaschutz auf Kurs für 2030“

Haupttreiber des Emissionsrückgangs ist der erfolgreiche Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch stieg 2023 auf 48,5 Prozent. Im Vergleich dazu lag der Anteil 2022 noch bei 42,1 Prozent.

Weitere Faktoren für den Rückgang der Emissionen waren die gesunkene Nachfrage nach Energie bei Wirtschaft und Verbrauchern sowie die milden Witterungsbedingungen im Winter 2022/2023.

Verkehrssektor bleibt Sorgenkind

Während die Emissionen in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie und Gebäude deutlich zurückgingen, verfehlte der Verkehrssektor erneut seine Klimaziele. Die Emissionen im Verkehr sanken 2023 nur leicht um 1,2 Prozent auf 146 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Damit liegt der Verkehrssektor 13 Millionen Tonnen über der nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) zulässigen Jahresemissionsmenge.

UBA-Präsident Dirk Messner ordnet die Zahlen wie folgt ein: „Mit Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine hatten viele die Sorge, dass wir eine Renaissance der Kohle und anderer fossiler Energieträger sehen werden. Das ist zum Glück nicht passiert. Das liegt vor allem am sehr erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien. Das ist ein großer Schritt, der uns in den kommenden Jahren beim Klimaschutz helfen wird. Aber nicht in allen Sektoren stehen wir glänzend da. Vor allem der Verkehrssektor bleibt weiter ein großes Sorgenkind. Hier muss dringend mehr passieren – etwa durch den Ausbau der Elektromobilität und den Abbau des Dienstwagenprivilegs und anderer klimaschädlicher Subventionen.“

Ausblick auf 2030

Die UBA-Projektionsdaten für das Jahr 2030 zeigen, dass Deutschland mit den aktuell vorgesehenen Maßnahmen auf Kurs ist, die nationalen Klimaziele zu erreichen. Demnach könnten die THG-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden.

Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Sektoren große Unterschiede. So weist der Verkehrssektor bis 2030 eine kumulierte Minderungslücke von 180 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten auf. Im Sektor Gebäude werden bis 2030 wiederum 32 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente mehr emittiert als vorgesehen. Dahingegen übertrifft der Sektor Energiewirtschaft sein Emissionsziel um 175 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente.

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