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Erdgas-Auto: Was tun, wenn die Tankstelle schließt?

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5 Tipps für Besitzer eines CNG-Fahrzeugs

Was tun, wenn die Tankstelle fehlt? Die Zahl der Erdgas-Autos auf deutschen Straßen sinkt stetig. Viele Tankstellen schließen, Ersatzteile sind knapp und die Zukunft des Antriebs scheint ungewiss. Was können Besitzer von Erdgas-Autos tun?

Sinkende Nachfrage und schwindende Infrastruktur

Einst galt Erdgas als Hoffnungsträger der Mobilitätswende. Doch die Nachfrage nach CNG-Autos ist in den letzten Jahren stark eingebrochen. Aktuell ist kein Neuwagen mit diesem Antrieb mehr erhältlich. Auch die Zahl der CNG-Tankstellen nimmt ab. In Deutschland waren Anfang des Jahres 2024 nur noch rund 700 in Betrieb.

Probleme für Besitzer von Erdgas-Autos

Die sinkende Zahl der Tankstellen stellt Besitzer von Erdgas-Autos vor große Probleme. Sie müssen teils große Umwege in Kauf nehmen, um zu tanken. Erschwerend kommt hinzu, dass Ersatzteile immer schlechter verfügbar sind. Nach spätestens 20 Jahren müssen die Tanks von Erdgas-Autos in der Regel ausgetauscht werden, bei manchen sogar früher. „Weil die Ersatzteile teuer oder aber gar nicht mehr lieferbar sind, kann das zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen“, warnt Florian Hördegen, Leiter Fahrzeugtechnik im ADAC Technikzentrum Landsberg.

Was tun?

Besitzer von Erdgas-Autos haben verschiedene Möglichkeiten:

  • Weiterfahren mit Erdgas: Wer in der Nähe einer CNG-Tankstelle wohnt und keine Probleme mit der Ersatzteilversorgung hat, kann weiterhin mit Erdgas fahren.
  • Umbau auf Benzinbetrieb: Bei sogenannten bivalenten CNG-Modellen kann es möglich sein, das Fahrzeug auf reinen Benzinbetrieb zurück zu bauen. Voraussetzung ist, dass in der Betriebserlaubnis ein Solobetrieb mit Benzin vermerkt und abgasgeprüft ist.
  • Verkauf des Autos: Wer keine Lust auf die Suche nach Tankstellen und Ersatzteilen hat, kann sein Erdgas-Auto verkaufen. Gebrauchtwagenpreise für CNG-Modelle sind allerdings aktuell vergleichsweise niedrig.

ADAC plädiert für Erhalt der Infrastruktur

Der ADAC plädiert dafür, zumindest mittelfristig ein flächendeckendes Netz von CNG-Tankstellen sowie die Ersatzteilversorgung aufrecht zu erhalten. „Erdgas-Autos können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so der ADAC. „Es wäre daher wünschenswert, die Infrastruktur nicht komplett abzubauen.“

Was Sie tun können

1. Umwege in Kauf nehmen: Informieren Sie sich über die nächstgelegenen Tankstellen und planen Sie Ihre Routen entsprechend.

2. Auf Benzinbetrieb umrüsten: Bei bivalenten Modellen kann unter Umständen eine Umrüstung auf reinen Benzinbetrieb erfolgen.

3. Ersatzteile beschaffen: Sichern Sie sich rechtzeitig Verschleißteile und planen Sie den Austausch des Tanks ein.

4. Alternativen prüfen: Informieren Sie sich über die Möglichkeiten der Umrüstung auf Autogas (LPG) oder Elektromobilität.

5. Politik kontaktieren: Setzen Sie sich für den Erhalt eines flächendeckenden CNG-Tankstellennetzes und der Ersatzteilversorgung ein.

Fazit: Die Zukunft des Erdgas-Autos in Deutschland ist ungewiss. Besitzer eines CNG-Fahrzeugs sollten sich daher auf mögliche Einschränkungen einstellen und rechtzeitig alternative Lösungen in Betracht ziehen.

Redaktion
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