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Fuchspopulation im Heidelberger Zoo nimmt überhand

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Fuchs Zoo HD
Wildkamera: Kranker Fuchs mit massiven Fellverlust läuft aus dem Fuchsbau auf dem Gelände des Zoo Heidelberg (Foto: Zoo Heidelberg)

Handlungsbedarf um Besucher, Zootiere und Mitarbeiter zu schützen

Der Zoo Heidelberg ist Lebensraum für unsere Zootiere, aber auch für viele Wildtiere. Am auffälligsten sind die vielen Störche, die alljährlich im Zoo brüten. Um seine Aufgaben zu erfüllen, muss der Zoo die Bestände seiner Wildtiere im Blick haben: seltene Arten werden gefördert, bei anderen Arten muss der Bestand begrenzt werden. Die vielen Füchse im Zoo verursachen große Probleme. Nachdem andere Methoden ihren Bestand zu kontrollieren nicht erfolgreich waren, werden die Füchse im Zoo bejagt.

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Wildkamera: Kranker Fuchs mit massiven Fellverlust läuft aus dem Fuchsbau auf dem Gelände des Zoo Heidelberg (Foto: Zoo Heidelberg)

Seit vielen Jahren leben im Zoo Heidelberg Füchse in Nachbarschaft zu den Zootieren. Die Population war gleichbleibend und in einem guten Gleichgewicht zu den anderen Tieren. Diese Situation hat sich leider erheblich verändert. Momentan leben zwischen 15 und 25 Füchse im Zoo. Die Folgen dieses viel zu hohen Bestandes auf dem Zoogelände sind inzwischen durch den Verlust von Zootieren deutlich spürbar und sichtbar. Außerdem halten sich die Füchse oft in den Ställen auf und verschmutzen dort das Futter der Zootiere mit ihrem Kot. Sie haben die Scheu vor den Besuchern weitgehend verloren und kommen ihnen bedenklich nahe. Ein Großteil der Füchse ist derzeit stark mit Räude befallen. Die Fuchsräude ist auf viele Raubtiere und Hunde übertragbar.  Für andere Tiere könnte eine Infektion mit Staupe, einer Viruserkrankung, oder dem Fuchsbandwurm, einem Parasiten, der über den Kot übertragen wird, tödlich sein. „Die Probleme, die die Füchse im Zoo verursachen, werden immer größer. Wir treffen ständig schwer kranke Füchse im Zoo an. In den letzten zwei Monaten wurden bereits zehn Füchse tot im Zoo aufgefunden, die meisten im Heu, das unsere Tiere fressen,“ berichtet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Wir wollen gerne weiterhin Lebensraum für Füchse sein. Unsere Aufgabe ist es jedoch, den Bestand so zu begrenzen, dass er die Erfüllung der Aufgaben des Zoos nicht gefährdet.“

Durch die Summe der Probleme und Gefahren die von den Füchsen verursacht werden, muss eine gezielte Bejagung erfolgen. Diese Maßnahme führen fachkundige Jäger mit dem Ziel den Bestand zur regulieren, durch. Die erlegten Füchse werden im Anschluss pathologisch untersucht, um weitere Erkenntnisse über die Füchse im Zoo zu gewinnen. Zur weiteren Entwicklung äußert Herr Dr. Wünnemann: „Wir werden die Situation jedes Jahr neu bewerten. Wir töten die Füchse nicht gerne, aktuell ist es jedoch unsere einzige wirksame Handlungsoption.“

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