Junge Erwachsene: Kriminalitäts-Hotspot
Baden-Württemberg verzeichnete im Jahr 2022 insgesamt 96.051 gerichtlich Verurteilte, von denen beachtliche 38,5 % zum Tatzeitpunkt noch keine 30 Jahre alt waren, so das Statistische Landesamt. Vor allem die Altersgruppe der 21- bis unter 30-Jährigen sticht dabei hervor, wobei 27.956 Schuldsprüche allein auf ihr Konto gehen – dies entspricht 29,1 % aller Verurteilungen.
Statistische Auswertung enthüllt: Hohe Verurteiltenhäufigkeit bei jungen Erwachsenen
Bei näherer Betrachtung der Verurteiltenhäufigkeit je 100.000 altersgleiche Einwohnerinnen und Einwohner wird klar, dass die 21- bis unter 30-Jährigen nicht nur absolut die meisten Verurteilungen aufweisen, sondern auch mit 2.264 Schuldsprüchen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner die größte Verurteiltenhäufigkeit verzeichnen. Die Gruppe der 18- bis unter 21-Jährigen folgt mit einer Verurteiltenhäufigkeit von 1.841, während die Generation 60+ mit lediglich 239 Schuldsprüchen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner die niedrigste Verurteiltenhäufigkeit aufweist.
Die Deliktstrukturen variieren deutlich zwischen den Altersgruppen und spiegeln altersspezifische Entwicklungsphasen wider. Bei den 14- bis unter 18-Jährigen stehen Vermögensdelikte an erster Stelle (42 %), gefolgt von Straftaten gegen die Person (30 %) und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (14 %). Im Gegensatz dazu spielen Straßenverkehrsdelikte in dieser Altersgruppe eine untergeordnete Rolle (6 %). Mit zunehmendem Alter steigt jedoch der Anteil der Verurteilungen wegen Straßenverkehrsdelikten, insbesondere bei der Generation 60+ (48 %). Diese weist im Vergleich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen seltener Verurteilungen wegen Vermögensdelikten (26 %), Straftaten gegen die Person (15 %) und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (1 %) auf.
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