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Nachtfahrten: Gefahr durch Blendung

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„Blender“ im Straßenverkehr: ADAC-Umfrage alarmiert

Es bedeutet Stress und Sicherheitsrisiken: Ergebnisse zeigen einen dringenden Handlungsbedarf für den Gesetzgeber

Die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage des ADAC in Deutschland werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen Autofahrer nachts durch Blendung im Straßenverkehr ausgesetzt sind. Fast 27 Prozent der Befragten fühlen sich regelmäßig (21,7 Prozent) oder fast immer (5 Prozent) durch das Licht anderer Fahrzeuge geblendet. Insgesamt gaben 49,5 Prozent an, sich zumindest manchmal geblendet zu fühlen. Besonders betroffen sind junge Fahrer unter 35 Jahren, von denen 32 Prozent angaben, sich regelmäßig oder fast immer geblendet zu fühlen.

ADAC Umfrage enthüllt: Blendung im Straßenverkehr belastet fast 27 Prozent der Autofahrer

Die Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der Befragten die Blendung als störend oder unerträglich empfinden, wobei mehr als die Hälfte angibt, die Augen zuzukneifen oder kurz zu schließen, wenn sie geblendet werden. Dies wirkt sich nicht nur auf den Stresslevel der Autofahrer aus, sondern stellt auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da die Blendung die Wahrnehmung von Objekten auf der Straße beeinträchtigt.

82 Prozent der Befragten fühlen sich besonders vom Fernlicht geblendet, unabhängig davon, ob es statisch oder adaptiv ist. Fernlicht wird als störender empfunden als Abblendlicht (41 Prozent) und Nebelschlussleuchte (26,7 Prozent).

Der ADAC appelliert an den Gesetzgeber, die Vorgaben zur Auslegung von Leuchten und Scheinwerfern zu überdenken und stärker auf die Blendungsgefahr für Verkehrsteilnehmer zu achten. Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technik Zentrums, bezeichnet die geltenden Zulassungsvoraussetzungen im EU-Typgenehmigungsverfahren als unzureichend.

Der ADAC schlägt vor, die Leuchtdichte von Lichtquellen zu begrenzen, um die Blendung zu verringern. ADAC Lichtexperte Burkhard Böttcher erklärt, dass größere Scheinwerfer mit geringerer Leuchtdichte die gleiche Lichtausbeute liefern können wie kleinere mit höherer Dichte, dabei aber andere Verkehrsteilnehmer deutlich weniger blenden.

Der Mobilitätsclub fordert außerdem gesetzliche Vorschriften für effektive Scheinwerferreinigungsanlagen und automatische Leuchtweitenregulierungssysteme, insbesondere ab einer bestimmten Leuchtdichte und unabhängig vom Gesamtlichtstrom.

Der ADAC betont, dass Autofahrer regelmäßig die Beleuchtung ihres Fahrzeugs überprüfen und die korrekte Einstellung von Fachleuten überprüfen lassen sollten. Zahlreiche Fahrzeuge sind mit defekten oder falsch eingestellten Scheinwerfern unterwegs, wie Untersuchungen gezeigt haben.

Zusätzlich gibt der ADAC praktische Tipps für Autofahrer, um sich vor Blendung zu schützen und die Sicherheit auf der Straße zu erhöhen.

Redaktion
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