S-Bahn im Kraichgau: Nachts nur noch Busverkehr – SPD und FDP in Sorge

Bahnverkehr im Kraichgau: Deutsche Bahn streicht Nachtschicht – SPD und FDP-Politiker fordern Stellwerk Neckargemünd muss technisch neu aufgestellt werden

Die Ankündigung der Deutschen Bahn, die Nachtschicht im Stellwerk Neckargemünd ab dem 1. Dezember 2023 bis zum 21. Januar 2024 nicht zu besetzen, hat zu besorgten Reaktionen der Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer (SPD, Wahlkreis Sinsheim) und Christian Jung (FDP, Wahlkreis Bretten) geführt.

„Diese Entscheidung betrifft nicht nur die Nutzer der S-Bahn und des öffentlichen Nahverkehrs im Neckartal und im Kraichgau, sondern stellt insbesondere an den Wochenenden eine Herausforderung dar, insbesondere für junge Menschen, die nachts mit der S-Bahn reisen möchten. Auch wenn ein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten wird, wird die Situation nicht einfach sein“, betonte Jan-Peter Röderer in Stuttgart.

Debatte über Langzeitlösungen für das Stellwerk Neckargemünd entfacht

Christian Jung fügte hinzu: „Es ist erfreulich zu hören, dass ab Ende Januar 2024 zwei Mitarbeiter auf dem Stellwerk in Neckargemünd eingesetzt werden. Jedoch ist dies noch keine langfristige Lösung für einen reibungslosen 24-Stunden-Betrieb auf den Bahnstrecken Eberbach-Neckargemünd-Heidelberg und Meckesheim-Neckargemünd-Heidelberg.“

Die Deutsche Bahn plant bis zum 21. Januar 2024 während der Nachtstunden ab 22:00 Uhr Ersatzbusse auf dem Streckenabschnitt zwischen Heidelberg-Altstadt und Eberbach/Meckesheim einzusetzen. Der erste Zug wird dann ab 4:40 Uhr wieder planmäßig verkehren.

Die aktuellen Herausforderungen betonen für die beiden verkehrspolitischen Sprecher der SPD und FDP im Landtag die Notwendigkeit einer grundlegenden technischen Neuorientierung des Stellwerks Neckargemünd. Sie fordern eine zeitnahe Anbindung der Schienen der Neckartal- und Kraichgaustrecken an die Betriebszentrale (BZ) von DB Netz in Karlsruhe. Dies erfordert die Umwandlung des Stellwerks in Neckargemünd in ein fernsteuerbares Stellwerk (elektronisches Stellwerk/ESTW). In den kommenden Wochen werden die Politiker sowohl gemeinsam als auch einzeln Gespräche auf Landes- und Bundesebene führen, um Lösungen für die personellen und technischen Herausforderungen zu erarbeiten.

Die beiden Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer (SPD) und Christian Jung (FDP) am 30. November 2023 im baden-württembergischen Landtag in Stuttgart. (Foto: Daniel Grühn)