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Scharfe Chips bringen Kinder ins Krankenhaus: Landratsamt warnt vor „Hot Chip Challenge“

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Bild 5 Hot Chip Challenge
Die „Hot-Chip-Challenge“ aus dem Internet ist nicht nur eine gefährliche Mutprobe – es handelt sich hierbei nach dem Lebensmittelrecht um ein unsicheres Lebensmittel. ©LANDRATSAMT

Rhein-Neckar-Kreis, 22. Mai 2024 – Die sogenannte „Hot Chip Challenge“ ist derzeit in aller Munde, doch der Spaß kann schnell bittere Folgen haben. In den USA sind bereits mehrere Kinder nach dem Verzehr extrem scharfer Chips in Krankenhäusern gelandet. Auch im Rhein-Neckar-Kreis wurden jetzt solche Chips in einem Minimarkt gefunden und sichergestellt.

Lebensmittelkontrolleure greifen ein

Rudi Wolf, Leiter des Referats Verbraucherschutz im Landratsamt, warnt eindringlich vor der Teilnahme an dieser gefährlichen Challenge. „Die Chips sind so scharf, dass sie zu Verätzungen im Mund und Rachenraum führen können“, erklärt er. „In einigen Fällen kam es sogar zu Atemnot und Erbrechen.“

Die Lebensmittelkontrolleure des Landratsamts haben die noch im Handel befindlichen Chips sichergestellt. „Es handelt sich dabei um ein unsicheres Lebensmittel“, so Wolf. „Der Verkauf ist daher verboten.“

Verantwortung liegt bei den Unternehmen

Der Landrat appelliert an alle Eltern und Erziehungsberechtigte, ihre Kinder über die Gefahren der „Hot Chip Challenge“ aufzuklären. „Es ist wichtig, dass die Kinder wissen, dass diese Challenge nicht ungefährlich ist“, so Kuss. „Im Zweifelsfall sollten sie sich immer an einen Erwachsenen wenden.“

Gleichzeitig appelliert sie auch an die Betreiber von Lebensmittelgeschäften, keine extrem scharfen Chips an Kinder und Jugendliche zu verkaufen. „Die Unternehmen tragen eine große Verantwortung für die Sicherheit der Lebensmittel, die sie verkaufen“, so Kuss. „Sie sollten daher auf derartige Produkte verzichten.“

Kontrollen und Eigenverantwortung

Das Veterinäramt und Verbraucherschutz im Landratsamt kontrolliert im Rhein-Neckar-Kreis alle Lebensmittelunternehmen. „Wir können jedoch nicht überall sein“, so Kuss. „Deshalb ist es wichtig, dass auch die Verbraucherinnen und Verbraucher aufmerksam sind und sich im Zweifelsfall an die Lebensmittelüberwachung wenden.“

Die Eigenverantwortung der Unternehmen stehe an oberster Stelle, so Kuss. „Kein Hersteller oder Händler kann sich aus seiner Verantwortung stehlen, dass schon lange keine Kontrolle mehr stattgefunden hat.“

Weitere Informationen:

  • Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, Veterinäramt und Verbraucherschutz: https://www.rhein-neckar-kreis.de/start/landratsamt/gesundheitsamt.html
  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/ernaehrung_node.html

    Hintergrund:

    Die „Hot Chip Challenge“ ist eine Internet-Mutprobe, bei der Menschen einen extrem scharf gewürzten Tortilla-Chip verzehren sollen. Die Chips enthalten oft das Capsaicinoid Capsaicin, das für die Schärfe von Chilischoten verantwortlich ist. Capsaicin kann zu Verätzungen im Mund und Rachenraum, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot führen. In schweren Fällen kann es sogar zu Kreislaufversagen und Tod kommen.

Redaktion
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