Sinsheim: 350 Jahre nach der Schlacht - Ausstellung beleuchtet das Schicksal der Zivilbevölkerung

Sinsheim, 29. Mai 2024 – Vor 350 Jahren, am 16. Juni 1674, fand die Schlacht bei Sinsheim statt. Im kollektiven Gedächtnis der Stadt wird dieses Ereignis oft überschattet von der noch verheerenderen Zerstörung Sinsheims im Jahr 1689 durch französische Truppen. Anlässlich des Jahrestages der Schlacht rückt nun eine neue Ausstellung im Stadtmuseum Sinsheim das Schicksal der Zivilbevölkerung in jener kriegerischen Zeit in den Vordergrund.

Krieg und Alltag im 17. Jahrhundert

Wiltrud Flothow hat sich intensiv mit den Rechnungsbüchern der Stadt Sinsheim beschäftigt und dabei entdeckt, wie alltäglich die Sorge vor einem neuen Krieg war und wie die Menschen im Kraichgau unter den Einquartierungen kaiserlicher Truppen litten. Die Ausstellung beleuchtet nicht nur den Sieg des französischen Marschalls Turenne und die verheerenden Brandschatzungen durch den Comte de Mélac, sondern auch die Lebenswelt der Bauern, Bürger und Adligen in einer Landschaft, die durch Kriege immer wieder zerstört und wiederaufgebaut werden musste.

Habseligkeiten und Verluste

Ab dem 16. Juni 2024 können Besucher im Stadtmuseum Sinsheim den Faktor Mensch hinter dem kriegerischen 17. Jahrhundert näher betrachten. Den Waffen der Söldner und Soldaten werden die Habseligkeiten der Sinsheimer gegenübergestellt. Der Sieg der Feldherren steht im Kontrast zu den Verlusten, die die Niederlage der Kaiserlichen für die Bevölkerung bedeutete – weit über die Zahl der Gefallenen hinaus.

Eine neue Perspektive auf die Geschichte

Die Ausstellung bietet eine neue Perspektive auf die Schlacht bei Sinsheim und ihre Folgen für die Menschen in Sinsheim und der Umgebung. Sie zeigt, wie Krieg nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch im Alltag der Bevölkerung stattfindet und welche Spuren er hinterlässt.

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