„Putin hat Angst vor Leuchttürmen der Freiheit“
„Der 24. Februar 2022 markiert eine Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“, rief Wahlkreisabgeordneter Lars Castellucci zu Beginn der Diskussionsveranstaltung in der Sinsheimer Dr.-Sieber-Halle die Worte des Bundeskanzlers in Erinnerung. Der Parlamentarier geißelte die Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit Wladimir Putins, der einen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen habe, der durch nichts und niemanden zu rechtfertigen sei.
„Was Deutschland seit 30 Jahren mühsam versucht hat aufzubauen, hat Putin binnen weniger Tage kurz und klein geschlagen“, zog der Gastredner Nils Schmid, der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, eine bittere Bilanz der beiderseitigen Beziehungen. „Wir können nicht zulassen, dass ein europäisches Land ein anderes einfach überrollt – denn das kann uns genauso treffen!“, erklärte Schmid den Kurswechsel in der deutschen Politik. Mehr denn je müsse daher das Verhältnis zu Russland wieder von der Doppelstrategie von Dialog und Abschreckung geprägt sein.
Denn die Menschen in der Ukraine verteidigten nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre Freiheit und Demokratie – „Werte, die wir mit ihnen teilen“. Für diese Verteidigung auch unserer Werte seien die der Ukraine bereits angekündigten Waffenlieferungen mehr als berechtigt. Schmid weiter: „Wir müssen Russland aus einer Position auch der militärischen Stärke begegnen, um Chancen für Waffenruhe, Rüstungskontrol
Am Ende blieb das Fazit, dass Putin sich weit weniger vor der Ukraine oder der Nato bedroht sehe als vielmehr von Demokratie, Meinungs- u. Pressefreiheit, unabhängiger justiz und einer pluralitischen Gesellschaft. Schmid abschließend: „Putin hat Angst vor den Leuchttürmen der Freiheit. Er führt einen Krieg gegen unsere Demokratie.“
info: Die Veranstaltung wurde auf Youtube live übertragen und aufgezeichnet. Unter „Lobbacher Gespräche“ finden Sie das Gespräch mit Nils Schmid.
Quelle: THOMAS FUNK
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