VdK-Bilanz 2023: Armut und soziale Ungerechtigkeit nehmen zu

Über 68.000 sozialrechtliche Beratungen allein im Jahr 2023 in Baden-Württemberg

Die Zahl der Menschen, die mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, steigt stetig. Im Jahr 2023 fanden über 68.000 sozialrechtliche Beratungen durch die Juristen des VdK statt. Dabei wurden 12.200 Widersprüche, Klagen und Berufungen eingereicht, vor allem gegen Rentenbescheide, abgelehnte Krankenkassenleistungen und Entscheidungen der Pflegekasse.

Die VdK-Juristen erwirkten im Jahr 2023 Nachzahlungen in Höhe von insgesamt 18.440.389 Millionen Euro, was einen neuen Höchststand markiert. Parallel dazu steigen auch die Mitgliederzahlen kontinuierlich an. Seit 1996 ist ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen, allein im Jahr 2023 um weitere 8.400 Mitglieder, sodass der VdK Baden-Württemberg heute über 260.000 Mitglieder zählt.

Hans-Josef Hotz, der Landesvorsitzende des VdK, betont die menschlichen Schicksale hinter diesen Zahlen. Viele Menschen, die in finanzieller Notlage sind, suchen Hilfe beim VdK. Die steigende Armut ist ein alarmierendes Signal. Einige können ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder nicht mehr angemessen versorgen und finden keinen Pflegeheimplatz, was eine Frage der Menschenwürde sei.

Hotz appelliert an die Bundesregierung, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die wachsende Armut zu bekämpfen. Trotz bestehender Versprechen einer sozialgerechten Politik bleibe die Realität hinter den Erwartungen zurück. Die gesetzliche Pflegeversicherung sei beispielsweise noch immer nicht grundlegend reformiert worden. Pflegebedürftigkeit führe viele Menschen weiterhin direkt in die Armut, trotz des neuen Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetzes.

Hotz schließt mit dem Wunsch, dass die Menschen in unserem Land in Würde altern dürfen, und fordert eine konsequentere Bekämpfung der Armut sowie eine verbesserte Absicherung im Pflegefall.