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Verbraucherzentrale verklagt Trade Republic wegen irreführender Werbung

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Verbraucherzentrale verklagt Trade Republic wegen irreführender Werbung
Symbolfoto ©jubu

Zins-Lüge bei Trade Republic?

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat gegen das Finanzunternehmen Trade Republic Klage eingereicht. Grund dafür ist die Werbung des Anbieters für hohe Zinsen auf Girokonten sowie angebliche Einlagensicherung. Die Verbraucherzentrale sieht hierin eine Täuschung, da wichtige Einschränkungen nicht klar genug kommuniziert werden.

Trade Republic hatte auf seiner Internetseite damit geworben, dass Kundinnen und Kunden „unbegrenzt“ Zinsen in Höhe von 3,00 Prozent auf ihr Girokonto erhalten. Zudem hieß es, dass Guthaben auf Partnerbanken verteilt und mit bis zu 100.000 Euro pro Konto durch die Einlagensicherung geschützt sei. Weitere Details hierzu waren jedoch nur in der App und im Kleingedruckten zu finden. Dort wurde ersichtlich, dass ein Teil des Guthabens nicht auf Partnerbanken liegt, sondern in Liquiditätsfonds investiert wird – ein Finanzprodukt, das nicht durch die Einlagensicherung geschützt ist.

Geld weg? Trade Republic in der Kritik

Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale, kritisiert, dass diese Informationen nicht klar genug offengelegt werden. Nach seinen Angaben geht von den Liquiditätsfonds ein zusätzliches Risiko aus, da sie sich aus verschiedenen Wertpapieren zusammensetzen. Bei Turbulenzen auf den Finanzmärkten könnten Kundinnen und Kunden dadurch Teile ihres Guthabens verlieren. Zudem sei unklar, welcher Teil des Geldes überhaupt in solche Fonds investiert wird, da Trade Republic sich das Recht vorbehält, die Aufteilung jederzeit zu ändern.

Zins-Schwindel fliegt auf

Auch der beworbene Zinssatz sei nicht so stabil, wie es den Anschein hat. In der Realität orientiere er sich am EZB-Leitzins und wurde bereits nach einer Zinssenkung auf 2,75 Prozent reduziert.

Nachdem eine Abmahnung durch die Verbraucherzentrale von Trade Republic zurückgewiesen wurde, reichte die Organisation am 7. Februar 2025 Klage beim Landgericht Berlin II ein. Ein Termin für die Verhandlung steht noch nicht fest.

Redaktion
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  1. […] sammeln und ihnen teure Kredite verkaufen“, warnt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale […]

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