Vernetzung der Nachbarschaftshilfen im Rhein-Neckar-Kreis: Gemeinsam stärker

Ehrenamtliche Nachbarschaftshilfen und Unterstützungsangebote bündeln Kräfte

Die Stärkung der Nachbarschaftshilfe im Rhein-Neckar-Kreis setzt auf gemeinsame Anstrengungen und Vernetzung. Helen Holzhüter vom Amt für Sozialplanung, Vertragswesen und Förderung im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis betont, dass die Nachbarschaftshilfe nur durch kollektive Zusammenarbeit gestärkt werden kann. Aus diesem Grund kamen am 23. August 2023 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Vertreterinnen und Vertreter von Stiftungen und Unterstützungsangeboten im Sitzungssaal 5. OG der Kreisbehörde, dem Kreisseniorenrat Rhein-Neckar e.V. und der Altenhilfefachberatung zusammen, um die Vernetzung der Nachbarschaftshilfen im gesamten Kreisgebiet voranzutreiben.

Die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe und Unterstützungsangebote im Alltag spielen eine entscheidende Rolle in der ambulanten Pflege. Ihr Ziel ist es, Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, im Vor- und Umfeld der Pflege zu unterstützen und zu entlasten. Dieses Ehrenamt ermöglicht es, Pflegebedürftigen dabei zu helfen, so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und dadurch ihre Lebensqualität zu verbessern. Die Hilfe reicht von alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Haushaltsunterstützung und Gartenarbeit bis hin zu Gesprächen, Spaziergängen und anderen Begleitungen. Die Angebote sind kostengünstig, qualitätsgesichert und können unter bestimmten Bedingungen über die Pflegeversicherung finanziert werden.

In einer ganztägigen Veranstaltung diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv über die Frage, wie Ehrenamtliche für die Unterstützung von hilfsbedürftigen oder pflegebedürftigen Menschen begeistert und langfristig gewonnen werden können. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Rhein-Neckar-Kreis, der durch eine finanzielle Förderung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration die wissenschaftliche Mitarbeiterin Nicole Saile vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften der DHBW Stuttgart engagierte. Sie führte als erfahrene Moderatorin durch den Tag und ermöglichte den Teilnehmenden, sich auszutauschen und wertvolle Impulse zur ehrenamtlichen Arbeit zu erarbeiten.

Die Veranstaltung diente der Vernetzung der Akteure, dem Austausch von Ideen und dem Gewinnen von Anregungen zur ehrenamtlichen Arbeit. Sie verdeutlichte, dass ehrenamtliches Engagement nicht nur freiwillige Arbeit ist, sondern auch vielfältige Vorteile für sowohl die Engagierten als auch die Gemeinschaft mit sich bringt. Das ehrenamtliche Engagement trägt dazu bei, soziale Dienstleistungen zu ergänzen, Ressourcen effizienter zu nutzen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Die Veranstaltung machte ebenfalls deutlich, dass ehrenamtliche Tätigkeiten positive Auswirkungen auf die individuelle psychische Gesundheit haben können. Zahlreiche Studien zeigen, dass ehrenamtliche Arbeit ein Gefühl der Zugehörigkeit, des Stolzes und der persönlichen Erfüllung vermitteln kann. Es bietet die Möglichkeit, positive Veränderungen zu bewirken und das eigene Potential zu entfalten.

Zusammenfassend betont die Veranstaltung die Win-Win-Situation des ehrenamtlichen Engagements für alle Beteiligten. Ehrenamtliche gewinnen neue Fähigkeiten, soziale Kontakte und gesteigerte Zufriedenheit, während die Gesellschaft von ihrem Einsatz profitiert. In einer Zeit, in der Solidarität und Unterstützung gefragt sind, bietet das Ehrenamt eine Möglichkeit, zur Verbesserung der Lebensqualität für Einzelpersonen und Gemeinschaften aktiv beizutragen. Es gilt, die positiven Aspekte des Ehrenamts stärker öffentlich sichtbar zu machen und Menschen für die ehrenamtliche Mitarbeit in Nachbarschaftshilfen zu gewinnen. Interessierte können sich bei örtlichen Organisationen melden, die gerne beraten.

Pflege ist Herausforderung: Dieser will der Rhein-Neckar-Kreis durch die Stärkung und Vernetzung der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe proaktiv begegnen. ©LRA