Wie steht es um die Krankenhäuser in der Region? Wo gibt es Defizite, wo schaut es gut aus? Bei seinem Vor-Ort-Termin am GRN-Standort Sinsheim zeigte sich der Neckargemünder Bundestagsabgeordnete Moritz Oppelt, CDU, begleitet von einer Delegation der Jungen Union Rhein-Neckar, sichtlich beeindruckt vom hohen technischen Niveau, der wertigen und zeitgemäßen Ausstattung und den lichten Räumen der Einrichtung. Allgemein mache die Klinik einen sehr guten Eindruck, lobte der Gast.
Klinikleiter Thorsten Großstück hätte allzu gerne auch die weiteren, aktuellen Rahmenbedingungen in ähnlich optimistischen Farben gemalt, doch derzeit sehe sich sein Haus, wie die meisten Kliniken der Republik, gleich mit mehreren Schwierigkeiten konfrontiert. „Da ist zunächst einmal der Fachkräftemangel“, hob er hervor, den es zu stemmen gelte. Gute Arbeitskräfte im Bereich Pflege seien seit Jahren rar gesät, seien wenig oder gar nicht zu bekommen, die Kosten für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter in diesem Bereich hingegen in jüngster Zeit kräftig gestiegen. „Dazu kommt natürlich auch noch Corona“, sagte Großstück weiter, hier sei vor allem ein nach wie vor hoher Krankenstand zu beklagen, den man teilweise nur schwer abfedern könne. Weiterhin seien die durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Energiekosten zu beklagen, ein Ende der Fahnenstange sei auch hier noch nicht zu erkennen. Alles in allem also ein Szenario, welches den Mitarbeitenden am Standort Sinsheim derzeit schwer zusetze.
Und trotz alledem — wo viel Schatten ist, gebe es durchaus auch Positives zu berichten. Großstück: „Wir freuen uns über die Stärkung der Altersmedizin am Standort durch die Etablierung der Abteilung Akutgeriatrie“, außerdem sei es gelungen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr 2022 die Fallzahlen zu steigern, so etwa im Bereich der gestiegenen Nachfrage bei planbaren Eingriffen der Orthopädie. Großstück nannte hier exemplarisch die Knie- und Hüftprothesen, aber auch in der Allgemeinchirurgie bei Leistenbrüchen und Schilddrüsen-Operationen oder bei komplexen gynäkologischen Eingriffen sei man sehr gut aufgestellt. „Außerdem“, sagte der Klinikleiter, „wurde der Förderantrag für den geplanten Neubau gestellt“. Das sei ein wichtiger Impuls für die Stadt — aber auch für die gesamte Region.
Bundestagsabgeordneter Moritz Oppelt, der sich auch mit einigen Krankenhausbediensteten unterhalten und sich deren Belange angehört hatte, versprach, sich in Berlin dafür einzusetzen, dass die Krankenhäuser in der Republik in diesen schwierigen Zeiten nicht alleine gelassen würden. Ihm schwebe eine wie auch immer geartete Soforthilfe für diese Einrichtungen vor.
Quelle: Markus Wirth
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