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Zahl der Insolvenzen in Baden-Württemberg steigt deutlich

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Inflation drückt auf Umsatz im Einzelhandel
Symbolfoto ©jubu

Baugewerbe und Handel am stärksten betroffen

Stuttgart, 22. März 2024 – Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Baden-Württemberg ist im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden bei den Amtsgerichten im Land 1.875 Insolvenzverfahren beantragt. Das waren 359 Verfahren oder 23,7 Prozent mehr als im Jahr 2022.

19.139 Arbeitnehmer von Insolvenz ihres Unternehmens betroffen

Besonders zahlreich waren die Unternehmensinsolvenzen im Baugewerbe (347 Anträge) und im Handel (263 Anträge). Mehr als die Hälfte der insolventen Unternehmen (1.126) hatten die Rechtsform einer GmbH, 557 waren Einzelunternehmen.

19.139 Arbeitnehmer betroffen

Insgesamt waren laut Statistik 19.139 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von der Insolvenz ihres Unternehmens betroffen. In der Praxis dürfte diese Zahl tatsächlich noch höher sein, da nicht selten bereits vor dem Insolvenzverfahren Personal abgebaut wird und die Anzahl der Beschäftigten nicht bei allen Verfahren bekannt ist.

Auch Privatinsolvenzen nehmen zu

Neben den Unternehmen beantragten auch 9.433 Privatpersonen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das waren 515 Verfahren oder 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Verbraucher am stärksten betroffen

62,2 Prozent dieser Privatinsolvenzen (5.865) wurden von Verbrauchern, so beispielsweise Arbeitnehmern, Rentnern, Arbeitslosen oder Auszubildenden gestellt. In den übrigen Fällen handelte es sich um Insolvenzverfahren ehemals selbstständig Tätiger (2.750 Verfahren) sowie ehemals vollhaftenden Gesellschaftern von Personengesellschaften, Nachlässen und Gesamtgutverfahren (818 Verfahren).

Insgesamt 11.308 Insolvenzverfahren

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, wurden im Jahr 2023 somit insgesamt 11.308 Insolvenzverfahren bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg beantragt. Das waren 874 Verfahren oder 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. 9.903 Verfahren wurden eröffnet, 1.269 Anträge wurden mangels Masse abgewiesen und weitere 136 Anträge über einen Schuldenbereinigungsplan geregelt.

Voraussichtliche Forderungen der Gläubiger: 3,6 Milliarden Euro

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger summierten sich im Jahr 2023 auf rund 3,6 Milliarden Euro.

Redaktion
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