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Zoo Heidelberg: Nachwuchs beim jungen Schopfhirsch-Pärchen

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Am 09.05.2023 kam vor den Augen der Besucher ein kleiner Schopfhirsch zur Welt. Die noch jungen Elterntiere „Fang“ und „Peaches“ wurden im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms als Zuchtpaar zusammengestellt – und das mit Erfolg. Nur wenige Zoos in Europa halten die seltenen Schopfhirsche. Der Zoo Heidelberg leistet seit vielen Jahren durch regelmäßige Zuchterfolge einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt dieser kleinen Hirschart.

Das Heidelberger Schopfhirsch-Pärchen wurde auf Empfehlung des Koordinators des Erhaltungszuchtprogrammes des Europäischen Zooverbandes (EAZA) für Schopfhirsche zusammengestellt. Das vierjährige Männchen aus dem englischen Zoo Twycross und das zweijährige Weibchen aus dem Zoo Halle leben seit Ende 2021 im Zoo Heidelberg.

„Das Paar ist noch sehr jung und unerfahren, umso mehr freuen wir uns über Nachwuchs.“ sagt Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. Am Tag als der Schopfhirsch geboren wurde, hatten zwei Besucher das Glück, die Geburt des Jungtieres hautnah mitzuerleben, da sie just für diesen Tag das Angebot „Ein Tag bei den Tieren“ im Zoo Heidelberg gebucht hatten. Eine Geburt bei den Schopfhirschen zu erleben, ist ein besonderes Ereignis und selten zu beobachten, denn meistens findet sie eher nachts oder versteckt zwischen Büschen und Wurzeln statt. Die ersten Anzeichen konnten die Pfleger gegen 11.30 Uhr wahrnehmen, um 15 Uhr war der Kleine geboren. Das Jungtier stand bereits wenige Minuten nach der Geburt auf eigenen Beinen.

Wie auch bei Rehen typisch, sind Schopfhirsche sogenannte Ablieger, das heißt das Jungtier bleibt in den ersten Tagen und Wochen an einem sicheren Ort liegen, während die Mutter auf Nahrungssuche ist. Es bewegt sich kaum und ist zudem für Raubtiere geruchlos. In Gefahrensituationen stoßen die Schopfhirsche bellende Laute aus, um den Partner und den Nachwuchs warnen zu können. Die erwachsenen Tiere lenken zudem die Aufmerksamkeit des Störers auf sich, um die Gefahr vom Nachwuchs fern zu halten. Schopfhirsche ernähren sich von Gräsern, Blattwerk, Kräutern, Früchten und Aas.

„Bei Erstgebärenden ist es nicht selbstverständlich, dass das Jungtier durchkommt, aber die Mutter macht es bisher sehr gut, so dass wir guter Hoffnung sind.“ sagt Sandra Reichler. Obwohl Schopfhirsche als scheu gelten und eher dämmerungs- und nachtaktiv sind, zeigt sich die Schopfhirschfamilie den Besuchern des Zoo Heidelberg sehr häufig.

Wie kommt der Schopfhirsch zu seinem Namen? Namensgebendes Merkmal dieser schönen Tiere ist der schopfartige Haarbüschel auf dem Oberkopf und der Stirn. Dort tragen die Männchen auch ein kleines Geweih, das meist durch den Schopf verdeckt ist. Schopfhirsche sind im südlichen und zentralen China sowie in Myanmar verbreitet. Sie leben in tropischen und subtropischen Regenwäldern. In Bergwäldern sind sie auch bis in Höhen von bis zu 4.000 Metern anzutreffen. Da ihr Lebensraum durch Abholzung immer weiter vernichtet wird, sind Zoonachzuchten sehr wertvoll für den Fortbestand dieser besonderen Hirschart.

Quelle: Barbara Rumer

Redaktion
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