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Zoo Heidelberg: Vorbeugende Maßnahmen zur Vogelgrippe

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Vorbeugende Schutzmaßnahmen zur Vogelgrippe: Bisher ist im Zoo Heidelberg kein Fall aufgetreten. Die Krauskopfpelikane und Flamingos werden vorsorglich in überdachte Rückzugsorte gebracht, der große See und andere Gewässer im Zoo werden abgelassen. (Foto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg)

Vögel im Zoo Heidelberg werden vorsorglich in geschützte Bereiche untergebracht

Der Zoo Heidelberg sorgt sich um seine Vögel: Um eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus zu vermeiden, werden im Zoo Heidelberg umgehende Schutzmaßnahmen getroffen. Bisher sind im Zoo keine Vogelgrippe-Fälle aufgetreten, jedoch machen mehrere bestätigte Fälle im Stadtgebiet Heidelberg diese Präventionsmaßnahmen zwingend notwendig. Die Veterinärbehörde der Stadt Heidelberg hat ein Aufstallgebot (gültig ab 09.03.2023) für alle Vogelhalter erlassen, das auch für den Zoo Heidelberg gilt. Der Zoo Heidelberg beginnt ab sofort mit der Umsetzung der Schutzmaßnahmen.

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Vorbeugende Schutzmaßnahmen zur Vogelgrippe: Bisher ist im Zoo Heidelberg kein Fall aufgetreten. Die Krauskopfpelikane und Flamingos werden vorsorglich in überdachte Rückzugsorte gebracht, der große See und andere Gewässer im Zoo werden abgelassen. (Foto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg)

Im Zoo Heidelberg leben aktuell rund 400 Vögel in 75 Vogelarten, davon einige hochbedroht, wie die Socorrotauben oder die Krauskopfpelikane. Ein Verlust dieser Vogelarten wäre für den Zoo und für die Erhaltungszuchtprogramme ein herber Schlag. Daher gilt es nun, alle Zoovögel bestmöglich vor einer Infektion zu schützen. „Glücklicherweise konnten wir bisher noch keinen Vogelgrippefall im Zoo Heidelberg verzeichnen. Wir hoffen, dass dies so bleibt. Um unsere gefiederten Zoobewohner vor dem Erreger zu schützen, werden wir nun entsprechende Schutzmaßnahmen umsetzen. Für alle Vogelbereiche werden beispielsweise die Hygienemaßnahmen in der Tierpflege verschärft und die Notfallpläne zur Aufstallung der Vögel werden umgesetzt“, erklärt Vogelkurator Dr. Eric Diener. Gemeinsam mit der Zoo-Tierärztin Dr. Barbara Bach ist er verantwortlich für die Umsetzung der Maßnahmen im Zoo.

Konkret bedeutet dies für den Zoo Heidelberg: Viele der Vögel werden in ihre Häuser oder in überdachte Rückzugsorte gebracht. Die Volieren werden mit Planen abgedeckt. Mit der Abschirmung der Vögel soll jeder Kontakt zu möglicherweise infizierten Wildvögeln bzw. deren Ausscheidungen verhindert werden. Wasserflächen werden abgelassen, um keine weiteren wildlebenden Vögel anzuziehen. Zusätzlich entnimmt die Zoo-Tierärztin in Zusammenarbeit mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Karlsruhe regelmäßig Proben der Vögel, die nicht in einen Innenraum umziehen können, um eine Infektion frühzeitig festzustellen.
Für die Besucherinnen und Besucher bedeutet dies, dass das Küstenpanorama geschlossen bleiben muss. Die Waldrappvoliere bleibt zum Durchgang geöffnet, jedoch sind die Vögel in ihrem Haus untergebracht. Die Flamingos und Pelikane werden ebenfalls nicht zu sehen sein. Volieren werden mit Planen überdacht, um die Bewohner vor Ausscheidungen von Wildvögeln zu schützen. Die Mandschurenkraniche und der Helmkasuar bleiben sichtbar, da diese nicht dauerhaft in einen Innenraum verbracht werden können.

Die Maßnahmen bleiben bis voraussichtlich Ende März bestehen, die Eintrittspreise bleiben unverändert. Als Entschädigung für die Einschränkungen gibt es im März für die Besucher eine kleine Überraschung: „Wir geben unser Bestes, damit die Einschränkungen für unsere Besucher so gering wie möglich bleiben, bitten jedoch alle Gäste um Verständnis. Mit der kleinen Überraschung wollen wir uns bei allen Zoo-Freunden bedanken, die uns mit ihrem Besuch unterstützen“, sagt Diener. Ein erlebnisreicher Zoobesuch ist weiterhin möglich: Die Gehege der Säugetiere, wie Menschenaffen, Mähnenrobben, Elefanten oder Tiger und Löwen sind von den Einschränkungen nicht betroffen und die Angebote der Zoo-Akademie finden statt.

Verhaltenshinweis: Menschen, die einen kranken oder verendeten Greif- oder Wasservogel finden, sollten direkten Kontakt unbedingt vermeiden und sich an die zuständige Veterinärbehörde wenden – in Heidelberg ist diese über das Bürger- und Ordnungsamt der Stadt erreichbar (E-Mail: veterinaeramt@heidelberg.de).

Quelle: Jana Mechler

Redaktion
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