Sinsheim

Franzosen und Niederländer kauften besondere Hölzer in Sinsheim

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Bei einer Führung für die interessierte Öffentlichkeit ging Michael Herwig, Leiter der Holzverkaufsstelle des Rhein-Neckar-Kreises, genauer auf die wertvollen Hölzer ein. Alle Fotos: LRA

Die schönsten Hölzer aus der Region stießen in Sinsheim auf dem Submissionsplatz auf großes Interesse

Auf dem Submissionsplatz „Fröschgrund“ in Sinsheim haben besonders wertvolle Hölzer verschiedenster Baumarten aus der Rhein-Neckar-Region und dem Odenwald nun ihre weitere Verwendung gefunden. Nachdem die Frist zur Abgabe von Geboten Ende März verstrichen war, wurden die Zuschläge verteilt. Besonders die Baumart Eiche war unter Fass-, Furnier- und Dielenherstellern sehr begehrt, informiert das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises. Dabei kamen die Käufer nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus den Niederlanden und aus Frankreich. Letztere interessierten sich besonders für das Eichenholz, um damit ihre Weinfässer herzustellen. Da das Fassholz mit der Axt gespaltet werden muss, um dichte Fässer zu erhalten, suchten die Käufer gerade gewachsene, dicke und astfreie Stämme.

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Ein besonderer Berg-Ahorn aus dem Gemeindewald Neidenstein wurde aufgrund seiner „Riegelung“ für über 21.000 Euro verkauft.

Insgesamt 13 verschiedene Baumarten, darunter Eiche, Roteiche, Esskastanie, Ahorn, Tulpenbaum, Esche und Vogel-Kirsche, wurden bei der Sinsheimer Submission angeboten. Selten und deshalb äußerst beliebt, ist der sogenannte „Riegel-Ahorn“, eigentlich ein Berg-Ahorn. Bei der „Riegelung“ handelt es sich um eine Wuchsanomalie, bei der der normalerweise glatte Holzkörper stattdessen fein gewellte Querstreifen entwickelt. Die Holzfasern sind gewellt wie ein Waschbrett. Bei der Verarbeitung zu Furnieren entsteht ein optisch besonders schön anzusehendes Muster, was gerne in Luxusyachten und teuren Autos verwendet wird. Da das Holz des Ahorns auch für den Musikinstrumentenbau benutzt wird, lassen sich mit dem Riegel-Ahorn exklusive Geigen oder Gitarren herstellen. In diesem Jahr lagerten gleich mehrere solcher Ahornstämme auf dem Submissionsplatz. Einer davon erzielte aufgrund seiner Riegelung einen Erlös von über 21.000 Euro und hat sich damit als wertvollster Stamm des Wertholzlagerplatzes den Titel „Submissionsbraut“ verdient.

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Bei einer Führung für die interessierte Öffentlichkeit ging Michael Herwig, Leiter der Holzverkaufsstelle des Rhein-Neckar-Kreises, genauer auf die wertvollen Hölzer ein. Alle Fotos: LRA

Im Zuge der Weiterverarbeitung der wertvollen Hölzer spielt noch ein ganz anderer Aspekt eine Rolle: die Kohlenstoffspeicherfunktion. Die zu Furnier, Möbeln, Dielen und anderen langlebigen Produkten verarbeiteten Stämme speichern den zuvor im Laufe ihres Baumlebens aus der Atmosphäre entnommenen Kohlenstoff und schonen durch ihren langfristigen Einsatz das Klima. Der Effekt wird noch größer, wenn sie andere Stoffe wie Beton oder Kunststoff ersetzen, die bei ihrer Produktion Kohlenstoffdioxid nicht aufnehmen, sondern ausstoßen. „Holz und Holzprodukte aus regionaler und nachhaltiger Forstwirtschaft sind einfach etwas Besonderes. Sie sehen schön aus, fühlen sich gut an und sind in vielerlei Hinsicht praktisch“, schwärmt Michael Herwig, Leiter der Holzverkaufsstelle im Rhein-Neckar-Kreis und zeigt sich hoch zufrieden mit der diesjährigen Submission: „Wir freuen uns sehr, dass die Pflege unserer Wälder und der jahrzehntelange Einsatz früherer Förstergenerationen solche Wertschätzung erhält.“

Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

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