Sinsheim

Geflüchtete aus Sinsheim berichten über ihren Weg in die Integration

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Der persönliche Austausch mit Zugewanderten und Geflüchteten steht bei Oberbürgermeister Jörg Albrecht regelmäßig auf der Tagesordnung. ©STADT

Geflüchtete aus Sinsheim haben sich erfolgreich integriert

Unter dem Motto „Was ist aus ihnen geworden?“ trafen sich am 18. September ehemalige Geflüchtete, die in den Jahren 2015/2016 nach Sinsheim gekommen waren, im Rathaus mit Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Dieser persönliche Austausch mit Zugewanderten und Geflüchteten ist für den Sinsheimer Oberbürgermeister regelmäßig von großer Bedeutung.

Die Teilnehmer des Treffens stammen aus verschiedenen Ländern, darunter Algerien, Gambia, Togo, Afghanistan, die Türkei und Nigeria. Sie sind seit sieben bis acht Jahren in Deutschland und haben unterschiedliche Wege nach Sinsheim gefunden. Während dieser Zeit haben sie hart gearbeitet, um ihre Zukunft zu planen und sich auf ihr Leben in Deutschland vorzubereiten.

Ein Beispiel ist Samir, der durch ehrenamtliche Unterstützung eine Anstellung in einem Unternehmen fand, das Sanitärinstallationen plant. Dieser Bereich entspricht seinem Studium in seinem Heimatland. Er legte großen Wert darauf, die deutsche Sprache schnell zu erlernen und eine Ausbildung in diesem Bereich zu absolvieren. Inzwischen ist er in der Firma ein geschätzter Mitarbeiter.

Eine junge Frau aus Algerien fand eine Ausbildungsstelle als Medientechnologin für Siebdruck, ein Berufsfeld, das traditionell eher als „Männerberuf“ angesehen wurde. Während sie arbeitete oder die Berufsschule besuchte, kümmerte sich ihr Ehemann um die Kinder. Heute, da die Kinder älter sind, können beide Eltern arbeiten, und ihr Aufenthalt in Deutschland ist gesichert.

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Der persönliche Austausch mit Zugewanderten und Geflüchteten steht bei Oberbürgermeister Jörg Albrecht regelmäßig auf der Tagesordnung. ©STADT

Eine größere Herausforderung hatte ein 50-jähriger Mann aus Kamerun zu bewältigen. Er musste sein Praktikum in der Altenpflege abbrechen, da einige Kunden Vorbehalte gegenüber seiner Herkunft hatten. Dennoch fand er eine Ausbildungsstelle als Maler und schloss sie erfolgreich ab, wenn auch mit etwas Verzögerung aufgrund einer Verletzung. Heute arbeitet er in seinem Ausbildungsbetrieb, singt im Kirchenchor und hat viele Freunde und Bekannte gefunden.

Eine Lehrerin für Krankenpflegeberufe berichtete ebenfalls von ihrer Erfahrung mit Geflüchteten. Sie begleitete rund 20 Personen mit Fluchthintergrund während ihrer Ausbildung im Pflegebereich. Sie betonte, dass man sehr schnell erkennen könne, wer mit Liebe und Hingabe in der Pflege arbeite und wer diesen Beruf nur aus Notwendigkeit gewählt habe. Viele aus der ersten Gruppe erhielten ehrenamtliche Nachhilfe und konnten ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. Diese Absolventen arbeiten heute in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten in Sinsheim.

Eine auffällige Besonderheit in Sinsheim ist die Vielfalt der Berufe, die von den Geflüchteten ergriffen wurden. Darunter befinden sich Bürokaufleute, Heizungsbauer, Dachdecker und Mitarbeiter in metallverarbeitenden Betrieben. Einige von ihnen hatten im Ausland erworbene Qualifikationen, die in Deutschland anerkannt wurden.

Das Treffen betonte auch die bedeutsame Rolle des ehrenamtlichen Engagements. Ehrenamtliche haben viel Zeit investiert, um die deutsche Sprache zu üben, bei Behördengängen zu helfen und Praktikums- und Ausbildungsplätze zu finden. Die Zusammenarbeit der professionellen Dienste, die in verschiedenen Arbeitskreisen vernetzt sind, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Integration.

Vor dem Oberbürgermeister versammelte sich eine bunte Gruppe von Menschen, die auf erfolgreiche Integrationsschritte zurückblicken können. Albrecht hörte aufmerksam zu und sicherte weitere Unterstützung zu, sollte es in Zukunft Herausforderungen geben. „Was Sie erreicht haben, verdient höchste Anerkennung. Ich gratuliere Ihnen allen und versichere Ihnen unsere Unterstützung für die Zukunft“, waren die abschließenden Worte des Oberbürgermeisters.

Redaktion
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