Sinsheim

Kinder lernen, wie Kinder früher lebten – Ferienspaß im Stadtarchiv Sinsheim

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Ferienspass 2023
Im Stadtarchiv bastelten die Kinder ihre eigenen Strohpuppen. ©Stadt

Eine Reise durch die Geschichte des Kindseins

Beim diesjährigen Ferienspaß im Stadtarchiv erlebten Kinder eine faszinierende Reise durch die Geschichte des Kindseins. Die Tour wurde von Margarethe Frank geleitet, die im Jahr 1896 in Steinsfurt geboren wurde und in diesem Stadtteil von Sinsheim aufwuchs. Frau Frank war die Großmutter von Archivmitarbeiterin Ruth Zwickel, die zusammen mit ihrem Kollegen Dr. Marco Neumaier den Mädchen und Jungen das Leben von Kindern über vier Jahrhunderte hinweg näherbrachte.

Ferienspass 2023

Im Stadtarchiv bastelten die Kinder ihre eigenen Strohpuppen. ©Stadt

Kindheit in vergangenen Zeiten

In früheren Zeiten hatte die Kindheit einen völlig anderen Stellenwert. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden Kinder weitgehend als kleine Erwachsene angesehen, wie auf alten Porträts deutlich wird. Erst danach begann man, das spezifisch Kindliche in Bildern zu erfassen. Die Art und Weise, wie Kinder gekleidet waren, unterschied sich erheblich von der heutigen Mode. Beispielsweise trugen sowohl Mädchen als auch Jungen einheitlich Kleider. Die Kinder waren erstaunt, als ihnen gezeigt wurde, wie man damals Hemden mit langen an Bändern befestigten Strümpfen trug. Solche „Outfits“ waren für beide Geschlechter typisch.

Kreativität und Spiel in der Kindheit

Spielen war und ist die Lieblingsbeschäftigung von Kindern. In ärmeren Familien konnte man sich oft kein Spielzeug leisten, daher stellte man es selbst her. Die Gruppe im Ferienspaß bastelte mit großer Freude individuelle Strohpuppen. Einige Kinderspiele wie Mikado oder Domino haben die Jahrhunderte überlebt. Auch Murmeln sind immer noch beliebt. Auf einem eigens angelegten Sandplatz konnten die Mädchen und Jungen ihre Wurf- und Rollkünste unter Beweis stellen.

Das Thema Schule und Arbeit in der Kindheit

Selbst in den Ferien kam das Thema Schule nicht zu kurz. Dr. Neumaier gab einen Überblick über die Entwicklung des gemeinsamen Lernens, angefangen beim kirchlichen Unterricht bis hin zur Volksschule und zur Höheren Bürgerschule. Die Kinder hatten sogar die Gelegenheit, in das Zeugnisheft von Margarethe Frank zu schauen, die im Jahr 1902 in Steinsfurt eingeschult wurde. Neben dem Lernen gehörte damals insbesondere in der Landwirtschaft auch die Arbeit zum Alltag der Kinder. Insgesamt erhielten die Mädchen und Jungen anhand vieler Beispiele einen faszinierenden Einblick in das Leben von Kindern in vergangenen Zeiten.

Redaktion
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