Sinsheim

Landratsamt will Außenstelle Sinsheim insektenfreundlich machen

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Das Thema Artenvielfalt ist ein Zukunftsthema im Rhein-Neckar-Kreis. Die Anlage von drei neuen biodiversitätsfördernden Grünflächen am Verwaltungsgebäude des Rhein-Neckar-Kreises in der Muthstraße 4 in Sinsheim ist ein erstes Pilotprojekt.

Bis vor wenigen Wochen wuchsen hier fünf Zwergmispeln, etwas Moos und intensiv gepflegter Rasen. Die Flächen der Außenstelle des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis, Muthstraße 4 in Sinsheim boten kaum Nahrungs- und Lebensraum für heimische Tiere. Heute, knapp vier Wochen später, hat sich einiges verändert: Auf rund 300 m² entstehen drei verschiedene, besonders für die heimischen Insekten wertvolle Grünflächen. Geplant wurde das Konzept von der Biodiversitätsmanagerin des Rhein-Neckar-Kreises, Hannah Schuler. Die Umsetzung hat die beauftragte Firma WISAG Garten- und Landschaftspflege Süd-West GmbH & Co. KG übernommen.

Auf den ersten Blick fällt besonders die Fläche rechts neben dem Haupteingang ins Auge. Hier fand neben einem Substrataustausch eine großflächige Staudenpflanzung statt. Insgesamt 540 größtenteils heimische Stauden sind inzwischen eingepflanzt. Sie blühen jedes Jahr wieder und werden einmal jährlich nach dem Winter zurückgeschnitten. Diesen Herbst werden auf allen drei Flächen zusätzlich 2.700 Blumenzwiebeln gesetzt.

„Mit jeder heimischen Art, die hier gepflanzt wurde, kehren rund zehn Insektenarten zurück. Die ausgewählten Stauden sind besonders gut für diesen sonnigen Standort geeignet und werden künftig von März bis in den späten Herbst hinein durchgehen blühen. Hierdurch stellen wir unterschiedlichsten Insekten wie Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern ganzjährig eine Nahrungs- und Lebensgrundlage zur Verfügung“, erläutert Schuler ihr Konzept. In Zusammenarbeit mit dem Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises wurde ein Totholzhaufen angelegt. Er dient unter anderem Käfern als Lebensraum. Für die Wildbienen stiftet der Landschafts-Erhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. (LEV) ein Insektenhotel.

Landrat Dallinger nimmt die Biodiversitätsförderung ernst

„Es freut mich sehr, dass wir mit diesem Pilotprojekt einen ersten wichtigen Schritt gegangen sind, bei dem die naturnahe, biodiversitätsfördernde Gestaltung der Grünflächen unserer Verwaltungsgebäude im Vordergrund steht“, so Landrat Stefan Dallinger und fügt hinzu: „Die neu angelegten Flächen werden künftig neben dem Nahrungs- und Lebensraumangebot für Insekten auch das Mikroklima sowie die Filterung von Luftschadstoffen positiv beeinflussen.“

Auf den anderen beiden Flächen wurden zwei nährstoffarme Standorte für sogenannte Magerwiesen geschaffen. Ausgesät wurde anschließend heimisches, regio-zertifiziertes Saatgut. „Bis das Saatgut für die Magerwiesen anfängt zu keimen, wird es etwa acht Wochen dauern“, erklärt der Bauleiter der ausführenden Firma, Herr Wohlleben.

Schuler und Wohlleben sind sich einig: „Bis die unterschiedlichen Wildblumen auf den neu angelegten Blühwiesen ihre volle Pracht entfalten, wird es vermutlich bis zum kommenden Jahr dauern.“ Doch beide wissen auch: Die Geduld zahlt sich aus. Die Pflanzen benötigen diese Zeit, um sich vollständig entwickeln zu können. Ab dem kommenden Frühjahr werden sie jedes Jahr wichtige Nektar- und Pollenquellen sowie vielfältiger Lebensraum sein.

Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Redaktion
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