Jedes Jahr zwischen Mitte April und Anfang Mai kommen die Mauersegler zurück aus ihren südlich der Sahara gelegenen Winterdomizilen. Um dem stetigen Rückgang der Nistmöglichkeiten entgegenzuwirken, hat die Kreisbehörde auf Initiative des Landschaftserhaltungsverbandes (LEV) Rhein-Neckar e.V. an der Fassade des Verwaltungsgebäudes des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis in der Muthstraße 4 Nistkästen aufgehängt. Die vier Kästen mit je drei Brutplätzen wurden hierzu in einer Höhe von rund 15 Metern platziert. Sie wurden mithilfe einer mobilen Hebebühne durch Mitarbeitende der Straßenmeisterei Neckarbischofsheim angebracht. Um die Mauersegler auf die neuen Nistmöglichkeiten hinzuweisen, wurde eine Klangattrappe installiert. Ein über ein Solarmodul mit Strom versorgter Lautspreche spielt mittels Zeitschaltuhr dreimal täglich die Laute von Mauerseglern ab, um diese zu den neuen Nistmöglichkeiten zu locken.
Mauersegler sind sogenannte Langstreckenzieher. Sie sind zwischen 17 und 18,5 Zentimeter groß und haben ein dunkelbraun bis rußschwarzes Federkleid – nur die Kehle ist weißlich. Mauersegler leben fast ausschließlich in der Luft und sind meist in größeren Gruppen zu beobachten. Selbst beim Schlafen fliegen sie. Sie ernähren sich von Insekten, die sie während des Fluges fangen. Nur zum Brüten und der Aufzucht der Nachkommen landen sie. Wenn bei uns Hochsommer ist, starten bereits die ersten Tiere ihren Rückflug. Dabei legen sie tausende Kilometer zurück. Südlich der Sahara werden sie dann bis zum nächsten Frühjahr bleiben.
Natürlicherweise baut der Mauersegler seine Nester im Umfeld des Menschen. Hierzu nutzt er Mauerspalten oder Bereiche nahe des Daches. Durch Sanierungsmaßnahmen von Wohnhäusern, Türmen oder Fabriken nehmen diese Nistmöglichkeiten stetig ab. Daher ist das stetige Schaffen neuer Nistplätze sehr wichtig, damit weiterhin jedes Frühjahr die „Sriiih-Sriiih”-Rufe des Mauerseglers hörbar bleiben.
Das Projekt ist eine Kooperation des LEV Rhein-Neckar e.V., des NABU Sinsheim, der Straßenmeisterei Neckarbischofsheim und der Biodiversitätsmanagerin des Rhein-Neckar-Kreises.
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
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