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Stadt will Energieverbrauch weiter senken

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Erste wesentliche Maßnahmen wurden bereits getroffen. Weitere Schritte sind in Planung.

Die Stadt Sinsheim bereitet sich intensiv auf eine drohende Gasmangellage im kommenden Winter vor, hat bereits erste Maßnahmen zur Energieeinsparung getroffen und plant weitere Schritte. Dabei berücksichtigt sie alle Anforderungen aus der Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen.

Energie ist für die Stadt Sinsheim schon seit Jahren ein Schlüsselthema. Bereits lange vor Ausbruch der aktuellen Krise hat die Stadt wesentliche Maßnahmen ergriffen. Der Schutz der Umwelt war dabei ebenso ein wesentlicher Aspekt wie das sich aus den Maßnahmen ergebende Einsparpotenzial. So wurde die Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet, Gebäude wurden energetisch saniert, öffentliche Gebäude wie die Carl-Orff-Schule, die Dr.-Sieber-Halle, das Rathaus und das Freibad an das Fernwärmenetz angeschlossen, und auf öffentlichen Dachflächen wurden Photovoltaikanlagen installiert, so zuletzt auf dem Dach des neuen Kindergartens Südstadtpiraten.

Oberbürgermeister Jörg Albrecht sagt: „In dieser krisenhaften Situation führt leider kein Weg an Energiesparmaßnahmen vorbei. Wir stehen vor einer großen Herausforderung für uns alle – für die Kommunen und die gesamte öffentliche Hand, für die Wirtschaft und für die Stadtgesellschaft als Ganzes. Nur gemeinsam können wir diese Aufgabe schaffen. Deswegen müssen wir mit vereinten Kräften Maßnahmen umsetzen, mit denen wir den Energieverbrauch deutlich reduzieren. Die stärksten Energieeinsparungen erhoffen wir uns beim Thema Heizen.“

Doch nicht nur im Rathaus soll ein Umdenken stattfinden. Oberbürgermeister Jörg Albrecht bittet alle Bürger beim Energiesparen mitzuhelfen.

Die Stadtverwaltung hat bereits folgende Maßnahmen ergriffen: Die Außenbeleuchtung von zahlreichen historischen, repräsentativen Gebäuden, Kunstwerken und Brunnen, darunter die Burg Steinsberg und die Dr.-Sieber-Halle, wurde bereits eingestellt. Sukzessive werden weitere folgen. Der Verzicht auf Beleuchtung dient auch dem Naturschutz und wirkt Lichtverschmutzung entgegen. In Ausnahmefällen könnte auf die Abschaltung verzichtet werden. Die Stadt hat bewusst darauf verzichtet, eine solche Ausnahmegenehmigung zu beantragen. 

Albrecht betrachtet die bereits getroffenen Maßnahmen als Startsignal für eine Vielzahl von weiteren Energiesparmaßnahmen.

Ein elementarer Aspekt ist der Abgleich der Hallenbelegungspläne mit den tatsächlichen Nutzungen. Hier verspricht sich das städtische Energiemanagement ein erhebliches Einsparpotential durch bedarfsgerechtes Heizen.

Die Stadt leitet weitere Maßnahmen ein und prüft die nächsten Schritte

Zu den weiteren Maßnahmen, die noch in der Umsetzung sind, gehört unter anderem das flächendeckende Abschalten der vorhandenen Klimaanlagen in den städtischen Gebäuden. Klimatisiert werden künftig nur noch Gebäude, in denen dies aus betriebstechnischen oder konservatorischen Gründen unumgänglich ist. Ebenfalls wird darauf verzichtet, Ventilatoren und künftig auch Heizlüftern einzusetzen.

Eine weitere Einsparung erwartet die Verwaltung durch die Senkung der SollTemperatur in der Heizperiode auf eine Raumtemperatur von maximal 19 Grad Celsius. Aktuell laufen die Wartungen verschiedener Wärmeerzeugungsanlagen in Kombination mit der Einstellung der Systemtemperatur. So soll eine möglichst einheitlich eine maximale Raumtemperatur in den städtischen Büros und Räumen von 19 Grad Celsius erreicht werden.

Des Weiteren sollen Lüftungsanlagen auf ein minimal notwendiges Niveau reduziert werden. Außerhalb der Heizperiode sollen auch Luftreiniger außer Betrieb genommen werden, sofern eine Fensterlüftung möglich ist. Dabei werden die Anforderungen im Rahmen der CoronaMaßnahmen berücksichtigt.

Die Theodor-Heuss-Schule soll noch vor Ende des Jahres an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.

Geprüft wird in den nächsten Wochen auch, inwieweit es möglich ist, die Straßenbeleuchtung zu reduzieren. Dabei werden insbesondere auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt. Diese Thematik wird in der Sitzung des Gemeinderates am 20. September behandelt.

Insgesamt bietet sich ein immenses energetisches Einsparpotenzial, welches insbesondere vor dem Hintergrund weiter steigender Energiepreise erhebliche finanzielle Einsparungen mit sich bringt.

Jeder Einzelne kann beitragen

Nach Einschätzung verschiedener unabhängiger Sachverständiger können beim Energieverbrauch durch Verhaltensänderungen jedes Einzelnen bis zu 30 Prozent Energie eingespart werden.

Daher ruft auch die Bundesregierung im Rahmen ihrer Kampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ zum verstärkten Energiesparen auf. 

Es geht nun darum, eine große, gemeinsame Kraftanstrengung zu unternehmen. „Wir müssen alle versuchen, unseren Beitrag zu leisten“, lautet der Tenor.

Bis Ende 2025 sollen in unterschiedlichen Phasen verschiedene thematische Schwerpunkte gesetzt werden, heißt es in einem Papier aus dem Wirtschaftsministerium. Dessen Kernbotschaft lautet: „Jede gesparte Kilowattstunde Energie leistet einen Beitrag für unsere Unabhängigkeit, senkt den Kostendruck und hilft, unsere Klimaziele zu erreichen.“

Die Klimaschutz-und Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (KLiBa) bietet jeden zweiten Donnerstag Energieberatungsangebote im Rathaus Sinsheim an. Die Termine sowie Infos zu Fördermöglichkeiten für erneuerbare Energien und weiterführende Links finden sich auf der städtischen Homepage unter https://www.sinsheim.de/wirtschaft-bauen-umwelt/umwelt/energieberatung

„Energiesparen geht uns alle an“, betont der Oberbürgermeister. „Jeder Schritt schont den eigenen Geldbeutel ebenso wie unsere gesamte Umwelt.“

Quelle: Stadt Sinsheim

Redaktion
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