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Fachkräftemangel behindert Ausbau der Kindertagesbetreuung im Rhein-Neckar-Kreis

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Symbolbild Bevoelkerungsprognose
Symbolfoto: pixabay

Zahl der Plätze steigt

In der jährlichen Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde der aktuelle Bericht zur Kindertagesbetreuung im Rhein-Neckar-Kreis vorgestellt. Dieser Bericht zeigt, dass die Anzahl der genehmigten Plätze und betreuten Kinder weiterhin stetig steigt. Am Stichtag 1. März 2023 wurde ein Zuwachs von 846 betreuten Kindern im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet, was insgesamt 24.612 betreuten Kindern in Einrichtungen entspricht.

Bedeutung der Kindertagesbetreuung

Der Bericht unterstreicht die entscheidende Rolle der flächendeckenden Kindertagesbetreuung, die nicht nur einen wichtigen Beitrag zu Bildung und Soziales leistet, sondern auch den wirtschaftlichen Standortfaktor des Rhein-Neckar-Kreises stärkt.

Statistische Erhebung

Zum Stichtag 1. März 2023 lebten 20.858 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und 15.349 Kinder im Alter von null bis drei Jahren im Rhein-Neckar-Kreis. Diese Kinder wurden in 428 Kinderbetreuungseinrichtungen betreut, sechs mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Gruppen in diesen Einrichtungen stieg um 32 Gruppen auf insgesamt 1.489, und die Anzahl der Fachkräfte erhöhte sich um über 300 auf 5.691. Darüber hinaus wurden in der Kindertagespflege, umgangssprachlich oft als „Tagesmütter“ bezeichnet, 1.239 Kinder betreut, wobei 1.311 Plätze zur Verfügung standen.

Insgesamt gab es 27.852 genehmigte Plätze. Diese Statistik zeigt eine Differenz von etwa 3.400 freien Plätzen zwischen den betreuten Kindern und den genehmigten Plätzen im Jahr 2023. Diese Zahl ist jedoch eine rein statistische Erhebung und gibt keine Informationen über die tatsächlich verfügbaren Plätze in den einzelnen Gemeinden und Städten.

Quoten und Versorgungsbewertung

Der Bericht enthält auch Informationen zu Betreuungs- und Versorgungsquoten, die entscheidend für die Bedarfsplanung sind. Die Betreuungsquote zeigt das Verhältnis zwischen tatsächlich betreuten Kindern und der Gesamtzahl der Kinder, während die Versorgungsquote das Verhältnis zwischen genehmigten Plätzen und der Anzahl der Kinder darstellt.

Die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren (U3) stieg um gut zwei Prozent auf 37,3 Prozent, während die Betreuungsquote für Kinder über drei Jahren (Ü3) auf 90,8 Prozent fiel, im Vergleich zu 94,4 Prozent im Vorjahr.

Die Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren (U3) blieb fast unverändert bei 39 Prozent, während sie im Bereich der Kinder über drei Jahren (Ü3) auf 104,3 Prozent sank, im Vergleich zu 111,0 Prozent im Vorjahr.

Zukünftige Entwicklungen

Der Bericht enthält auch einen Ausblick auf das Ganztagesförderungsgesetz, das ab 2026 einen schrittweisen Rechtsanspruch auf ganzjährige Betreuung für Grundschulkinder einführt. Es wird erwartet, dass etwa 64 Prozent der Grundschulkinder im Rhein-Neckar-Kreis, was rund 3.100 Kinder entspricht, diese Betreuung in Anspruch nehmen werden. Der Bericht betont die Notwendigkeit, sich rechtzeitig auf die Umsetzung dieses Rechtsanspruchs vorzubereiten.

Der Bericht verdeutlicht, dass die Kindertagesbetreuung vor vielfältigen Herausforderungen steht, darunter die Erfüllung des Rechtsanspruchs für Kinder ab dem ersten Lebensjahr, die Umsetzung des zukünftigen Rechtsanspruchs auf ganztägige Betreuung von Grundschulkind

Redaktion
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