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Fledermäuse finden Unterschlupf im Kreis

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fledermauskasten landratsamt heidelberg
Auch beim Landratsamt-Hauptgebäude in der Heidelberger Kurfürsten-Anlage finden Fledermäuse nun ein Wohnquartier. Mehrere solcher Spaltenkästen wurden auf Initiative der Biodiversitätsmanagerin des Rhein-Neckar-Kreises, Hannah Schuler, (links) in Kooperation mit der Kraichgau-Werkstatt für behinderte Menschen an den Kreis-Liegenschaften angebracht. ©LRA
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Auch beim Landratsamt-Hauptgebäude in der Heidelberger Kurfürsten-Anlage finden Fledermäuse nun ein Wohnquartier. Mehrere solcher Spaltenkästen wurden auf Initiative der Biodiversitätsmanagerin des Rhein-Neckar-Kreises, Hannah Schuler, (links) in Kooperation mit der Kraichgau-Werkstatt für behinderte Menschen an den Kreis-Liegenschaften angebracht. ©LRA

Zehn Fledermauskästen werden aktuell an den Liegenschaften des Rhein-Neckar-Kreises angebracht. Sie sollen Ersatzlebensräume für die bedrohten Tiere schaffen. „Die Flachkästen werden jetzt aufgehängt, damit die Fledermäuse diese nach ihrem Winterschlaf ab dem kommenden Sommer als Quartiere zur Aufzucht der Jungtiere – der sogenannten Wochenstube – nutzen können“, erläutert die Biodiversitätsmanagerin des Rhein-Neckar-Kreises, Hannah Schuler. Auf deren Initiative montierte die Kraichgau-Werkstatt für behinderte Menschen gGmbH die Kästen an ausgewählten Laubbäumen auf kreiseigenen Liegenschaften, weitere folgen im Frühjahr im Kreiswald bei Ochsenbach.

Hintergrund der Aktion ist der stetige Verlust an Lebensräumen für Fledermäuse im urbanen Raum. „Viele ältere Gebäude im Siedlungsraum werden durch Modernisierungsmaßnahmen häufig so umgebaut, dass die Sommerquartiere der Fledermäuse verloren gehen. Auch das Fällen älterer Stadtbäume, die mit ihren Spalten zwischen Rinde und Stamm wichtige Rückzugsräume bieten, vermindert die Habitate der Fledermäuse. Aus diesem Grund ist es wichtig, kontinuierlich neue Ersatzlebensräume bereitzustellen“, betont Schuler, und vermittelt gleichzeitig Wissenswertes rund um die nützlichen Säugetiere: „Fledermäuse fressen pro Nacht etwa ein Drittel bis die Hälfte ihres Körpergewichtes an Insekten. Als Beispiel kann hier die Wasserfledermaus genannt werden. Sie frisst pro Nacht ca. 4.000 Insekten. Je artenreicher das Umfeld gestaltet ist, desto mehr Insekten tummeln sich hier. Besonders nachts blühende Sträucher oder Stauden ziehen nachtaktive Insekten und damit auch die Fledermäuse an“, so die Biodiversitätsmanagerin. Der Rhein-Neckar-Kreis verändert deshalb bereits seit 2021 sukzessive die Bepflanzungen der Außenanlagen seiner Liegenschaften, um neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere zu schaffen.

Ziel ist es, das Angebot an Unterschlupfmöglichkeiten kontinuierlich auszubauen. So ist geplant, jährlich mehr Nistkästen aufzuhängen: „Vergangenen Herbst haben wir Nistkästen für Vögel in Zusammenarbeit mit der Kraichgau-Werkstatt aus Sinsheim gebaut und montiert. Diesen Herbst kommen jetzt die Kästen für die Fledermäuse hinzu. Für nächstes Jahr plane ich bereits die Montage von Mauersegler-Kästen“, verrät Schuler und bekommt dafür auch Unterstützung von Landrat Stefan Dallinger: „Jede einzelne Maßnahme zum Erhalt der biologischen Vielfalt zählt. Ich bin gespannt, ob wir bereits ab dem kommenden Jahr die ersten Fledermäuse in ihren neuen Wohnquartieren begrüßen dürfen“.

Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

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