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Fleißige Faulpelze im Zoo Heidelberg

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Faultierpaar „Wilma“ und „Fred“ hängen nicht nur ab. (Foto: Zoo Heidelberg)

Erneuter Nachwuchs bei den Zweifinger-Faultieren

Das kleine Faultierbaby kam am 05. März im Zoo Heidelberg zur Welt und kuschelt sich am liebsten eng umschlungen auf Mamas Bauch. Auf dem langen Fell der Mutter ist es besonders warm und gemütlich. Das Jungtier selbst hat noch ein sehr kurzhaariges Fell. Einen Namen hat es noch nicht. Die Geschlechtsbestimmung kann erst über eine Haarprobe erfolgen. Bis das Ergebnis vorliegt, kann es noch etwas dauern.

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Faultierpaar „Wilma“ und „Fred“ hängen nicht nur ab. (Foto: Zoo Heidelberg)

Kopfüber und glücklich

Für das Heidelberger Faultierpaar Wilma und Fred ist es bereits das zehnte Jungtier. Sie sind demnach ganz und gar nicht faul, auch wenn die stolzen Eltern eines gesunden und kräftigen Faultierbabys ihr Leben kopfüberhängend in den Bäumen verbringen. Die Geburt, welche die Tierpfleger im Zoo Heidelberg am frühen Morgen live beobachten konnten, erfolgt ebenfalls in hängender Haltung. Direkt nach der Geburt klettern die Neugeborenen selbstständig auf den Bauch der Mutter, wo sie die nächsten Monate verbleiben.

Obwohl Faultiere Einzelgänger sind, können die Zoobesucher die kleine Familie in Heidelberg gut beobachten und erkennen wie groß Ihre Verbundenheit zueinander ist. Dies zeigt sich daran, dass sich das Elternpaar einen gemeinsamen Ast teilt und Papa Fred sich meist in nächster Nähe von Mutter und Kind befindet.

Junge Faultiere sind sehr anhänglich und hängen am liebsten mit ihren Eltern ab. Mamas warmer Bauch ist daher der absolute Lieblingsplatz für den neuen kleinen Faulpelz in den nächsten Monaten. Erst nach drei bis fünf Monaten versuchen Faultiere kopfüber in der eigenen Astgabel zu hängen. Dann beginnen sie ihre Umgebung eigenständig zu erkunden – in Faultiermanier natürlich – ganz entspannt und immer in der Nähe der Eltern. Bevor das Jungtier in ein paar Monaten zum ersten Mal feste Nahrung zu sich nimmt, wird es ausschließlich mit Muttermilch gestillt. Die braucht es auch, denn sonst hätte das Kleine nicht genug Kraft um sich an Mama festzuhalten.

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Mutter „Wilma“ mit Jungtier (Foto: Zoo Heidelberg)

Energiespar-Meister

Faultiere sind wahre Energiespar-Meister, denn sie dösen bis zu 20 Stunden am Tag, bewegen sich in Zeitlupe, trinken nicht viel und können ihre Körpertemperatur auf 24 Grad Celsius verringern. Aufgrund ihrer langsamen Bewegungsweise im Geäst haben Faultiere den einprägsamen Namen erhalten. Zweifingerfaultiere leben in den Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittelamerika und dem Amazonasbecken bis zum südlichen Brasilien. Da in diesen Gegenden ihre Nahrung an jungen Blättern, Blüten und Früchten in ausreichender Menge um sie herum wächst und daher leicht erreichbar ist, haben sie es gar nicht nötig, sich schnell zu bewegen. Soweit die Nahrung nicht mit dem Maul unmittelbar erreichbar ist, wird sie mit den gebogenen Krallen herangezogen und gemächlich gefressen. Durch ihre langsame Lebensweise verbrauchen sie wenig Energie und können somit auch mit dem energiearmen Pflanzenfutter zurechtkommen. Zudem wird ein Raubtier die Faultiere, die sich gerade Mal im Schneckentempo bewegen, kaum bemerken. e viele Bewohner der tropischen Regenwälder sind auch die Zweifinger-Faultiere durch die Abholzung ihres Lebensraums direkt in ihrer Existenz bedroht.

Quelle: Kristina Müller

Redaktion
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