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Zoo Heidelberg beendet Kuduhaltung

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Zebra und Blessbock gemeinsam auf der Afrika-Anlage im Zoo Heidelberg. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Mehr Platz für Zebras und Blessböcke

Die großen Kudus, elegante Antilopen mit hellbraunem Fell und großen Ohren, sind im Zoo Heidelberg künftig nicht mehr zu sehen. Mitte Februar hat das letzte Mitglied der Großen Kudu-Herde den Zoo verlassen. Leerstehen wird die Afrika-Anlage mit ihren unterschiedlichen Einblickmöglichkeiten jedoch nicht:  Zebras und Blessböcke werden dort weiterhin gemeinsam mit den Perlhühnern, die ebenfalls ihren Stall im Afrikahaus haben, leben.

Die Entscheidung, die Haltung der Großen Kudus zu beenden, fiel dem Zoo nicht leicht. Die Vorteile für die Zebras und Blessböcke – mehr Platz und flexiblere Möglichkeiten des Tiermanagements – haben letztendlich jedoch überwogen. Nach dem Wegzug der Kudus kann das Zoo-Team den Stall im Afrikahaus umbauen: Viele kleine Boxen werden zu größeren Boxen zusammengelegt, welche die Tiere auch gemeinsam nutzen können.  Die Tiere haben dadurch vielfältigere Aufenthaltsmöglichkeiten und profitieren von einem größeren Platzangebot. An kalten Tagen und nachts können sich die Huftiere so freier im warmen Haus bewegen.

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Zebra und Blessbock gemeinsam auf der Afrika-Anlage im Zoo Heidelberg. (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Zudem ist das Zusammenleben von Zebras und Blessböcken einfacher harmonisch zu gestalten, als mit Kudus. Zebras treten von Natur aus eher dominant auf und zeigen anderen Tieren gerne, dass sie „der Boss“ sind – insbesondere die Hengste. Große Kudus sind in ihrem Verhalten sehr sensibel und können einem Zebrahengst, im Gegensatz zu den Blessböcken, nicht immer die Stirn bieten. „Um die Gruppendynamik zwischen Zebrastuten, Blessböcken und Großen Kudus, welche unsere Tierpfleger lange und mit viel Geduld aufgebaut hatten, nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, haben wir in den vergangenen Jahren keinen Zebrahengst mehr im Zoo Heidelberg gehalten. Das bedeutet auch, dass unsere Zebras nicht züchten konnten“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Mit dem Auszug der Kudus eröffnen sich hierfür neue Möglichkeiten: Noch in diesem Jahr soll ein neuer Zebrahengst einziehen und mit den drei Stuten für Nachwuchs sogen. Auch die Gruppe der Blessböcke kann sich wieder vergrößern. „Zebras und Blessböcke fühlen sich in Gruppen aus mehreren Tieren am wohlsten. Durch die Zucht können wir wieder mit größeren Gruppen arbeiten. Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen, um Verbesserungen zu erzielen“, sagt der Zoodirektor.

Quelle: Barbara Rumer

Redaktion
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