Asbest-Risiko bei Altbausanierungen: IG BAU fordert Maßnahmen
In vielen Gebäuden im Rhein-Neckar-Kreis steckt eine unsichtbare Gefahr: Asbest. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) präsentiert eine „Asbest-Charta“ und appelliert an die Politik, ein Förderprogramm für Asbest-Sanierung auf den Weg zu bringen. Die drohende „Asbest-Welle“ könnte Bauarbeiter und Heimwerker gleichermaßen gefährden.
Warnung vor „Asbest-Welle“: Wohnhäuser im Rhein-Neckar-Kreis bergen gesundheitliche Gefahren
Wolfgang Kreis von der IG BAU warnt vor den „Asbest-Fallen“ in rund 78.400 Wohnhäusern im Rhein-Neckar-Kreis, die zwischen 1950 und 1989 gebaut wurden. Asbest, eine krebserregende Substanz, wurde intensiv in dieser Zeit verwendet. Bei Sanierungsarbeiten könne Asbest freigesetzt werden und zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Besonders Bauarbeiter und Heimwerker seien der Gefahr ausgesetzt, da sie oft die Asbest-Gefahr nicht erkennen können.
Mit Blick auf die bevorstehende energetische Gebäudesanierung, die im Rhein-Neckar-Kreis in den nächsten Jahren Fahrt aufnehmen wird, warnt Kreis vor einer neuen „Asbest-Welle“. Die IG BAU präsentiert daher eine bundesweite „Asbest-Charta“ mit fünf zentralen Forderungen für mehr Schutz vor Asbest. Diese beinhalten unter anderem einen Schadstoff-Gebäudepass und ein Förderprogramm „Asbest-Sanierung“ durch den Bund.
Gewerkschaft setzt mit „Asbest-Charta“ auf Prävention: IG BAU fordert Förderprogramm für Asbest-Sanierung
Kreis betont die Notwendigkeit einer intensiven Aufklärung über die Gefahren von Asbest für Bauarbeiter und Heimwerker. Die IG BAU fordert eine Informationskampagne von Bund und Ländern, die auch in verschiedenen Sprachen verfügbar sein sollte, um alle Arbeitnehmer zu erreichen.
Die Dimension der Asbest-Gefahr ist erheblich: In den Jahren von 1950 bis 1990 wurden bundesweit rund 4,35 Millionen Tonnen Asbest importiert, und etwa 44 Millionen Tonnen asbestbelastetes Baumaterial befinden sich bundesweit im Gebäudebestand. In den letzten zehn Jahren sind allein 320 Baubeschäftigte an den Folgen asbestbedingter Berufserkrankungen gestorben.
Die IG BAU warnt vor den gesundheitlichen Risiken und ruft die politischen Entscheidungsträger dazu auf, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um eine drohende „Asbest-Welle“ zu verhindern.
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