Topthema

Smartfahrer jubeln, SUV-Besitzer schimpfen: So hoch sind die neuen Parkgebühren

0
Symbol Parkautomat Park Parken Parkplatz Automat
cof

Eine Stadt in Deutschland kassiert künftig nach Größe

Ab März 2024 gilt in Koblenz: Je größer das Auto, desto teurer das Bewohnerparken: Anstatt eines Einheitspreises von 30,70 Euro pro Jahr wird die Höhe der Gebühren nun auch vom Flächenverbrauch des Fahrzeugs abhängig gemacht. Dies bedeutet, dass Fahrzeuge, die mehr Straßenraum einnehmen, höhere Beträge zahlen müssen. Ein Jahresgrundbetrag von 23,40 Euro wird mit der Länge und Breite des Fahrzeugs gemäß Fahrzeugschein multipliziert. Konkret bedeuten diese Änderungen, dass für einen kleinen Smart4Two etwa 100 Euro, für einen VW Golf 180 Euro und für einen BMW X7 240 Euro fällig werden.

Die Diskussion um höhere Parkgebühren hat auch in anderen Städten wie Paris Aufmerksamkeit erregt, wo Besucher mit schweren Pkw mit erheblich höheren Kosten konfrontiert werden sollen. Dies hat zu einer vermischten Debatte über Besucher- und Anwohnerparkgebühren geführt.

Der ADAC äußert Bedenken bezüglich der bereits hohen Gebühren für das Besucherparken und betont, dass es keinen Handlungsdruck gebe, insbesondere da Fahrzeuge eher kurzzeitig geparkt würden.

Beim Bewohnerparken wird eine Staffelung der Gebühren als sinnvoll erachtet, wobei eine Differenzierung nach Fläche anstelle von Gewicht vorgeschlagen wird. Dies erscheint nachvollziehbar, da der Flächenverbrauch einen direkten Einfluss auf die Kosten hat.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Debatte um das Parken anfällig für Populismus ist und eine Versachlichung dringend erforderlich ist. Die Konzeption von Parkgebühren muss sich darauf konzentrieren, die Nutzung des Straßenraums effizient zu gestalten und die Bedürfnisse von Bewohnern, Besuchern und der lokalen Wirtschaft gleichermaßen zu berücksichtigen.

Der ADAC warnt davor, das Thema Parken als Symbolthema zu missbrauchen und dabei berechtigte Anliegen von Stadtbewohnern zu ignorieren. Es wird betont, dass Parkgebühren verhältnismäßig sein müssen und lokale Faktoren wie Einkommens- und Mietniveau berücksichtigen sollten.

Entscheidend sei es, kreative Lösungen anzubieten, die über eine bloße Verteuerung des Parkraums hinausgehen, wie beispielsweise alternative Park- und Mobilitätsangebote sowie eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs.

Redaktion
Senden Sie uns Ihren Beitrag oder Veranstaltungshinweis mit Klick auf den Button gerne zu.

Rückmeldung an den Autor?

Fehler entdeckt? Feedback? Jederzeit gerne per Mail oder telefonisch.

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr zu Topthema