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Spielsucht: Hilfe gibt es – auch bei Onlinespielen

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Erschreckende Zahlen im neuen Glücksspielatlas 2023: 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland sind spielsüchtig oder zeigen erste Anzeichen.
Symbolfoto ©Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Aktionstag gegen Glücksspielsucht: Warnung vor Online-Spielsucht und Hilfeangebote

Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen Glücksspielsucht am 27. September macht das Gesundheitsamt des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis, zuständig auch für die Stadt Heidelberg, auf die erhöhte Gefahr von Online-Spielsucht aufmerksam und weist auf verfügbare Hilfsangebote hin.

Christine Köhl, die Suchtbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, betont, dass Glücksspiel an Automaten und in Spielhallen zwar rückläufig ist, aber Online-Spielmöglichkeiten stark zugenommen haben. Spiele wie Black Jack und Poker sind mittlerweile überall und jederzeit über Smartphones verfügbar, was das Risiko der Spielsucht erhöht. Das schnelle und einfache Abbuchen von Wetteinsätzen per Handy erleichtert auch die Verschuldung. Sportwetten, die ebenfalls zu den Glücksspielen zählen, bieten heute unzählige globale Wettmöglichkeiten, was das Risiko weiter steigert.

Wenn das Spiel kein Spaß mehr ist

Aber auch Computer- und Internetspiele, insbesondere für Jugendliche, bergen Gefahren. In vielen dieser Spiele können sogenannte „Lootboxen“ erworben werden, die zufällige Inhalte wie Waffen enthalten und so das Spiel zu einem Glücksspiel machen. Die Suchtberatungsstellen der Region stehen auch bei Computer- und Internetspielsucht („Gaming disorder“) als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.

Laura Janca von der Suchtberatungsstelle in Wiesloch erklärt, dass viele Menschen zu ihnen kommen, weil sie zu viel Alkohol oder Drogen konsumieren, aber nur wenige wissen, dass sie auch bei übermäßigem Spielen Unterstützung erhalten können. Stefan Heizmann von der Suchtberatungsstelle in Schwetzingen fügt hinzu, dass je früher Betroffene Hilfe in Anspruch nehmen, desto besser. Aber auch wenn bereits große Probleme in der Familie bestehen oder Schulden aufgetürmt sind, könne effektive Hilfe angeboten werden. Die Beratung ist kostenfrei und unterliegt der Schweigepflicht.

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Symbolfoto ©Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Hilfsangebote

Ratsuchende finden zahlreiche Informationen zum Thema Glücksspiel, auch in verschiedenen Sprachen, unter www.check-dein-spiel.de.

Hilfreiche Kontakte im Rhein-Neckar-Kreis, Heidelberg und Mannheim:

  • Suchtberatungsstelle des AGJ-Fachverbands in Heidelberg, Bergheimer Straße 127/1, Tel. 06221/29051; in Schwetzingen, Carl-Benz-Str. 5, Tel. 06202/8593580
  • Suchtberatungsstelle in Weinheim, Zeppelinstr. 21, Tel. 06201/62542
  • Suchtberatungsstelle des bwlv in Wiesloch, Westliche Zufahrt 14, Tel. 06222/52088
  • Suchtberatungsstelle der Stadtmission Heidelberg/Blaues Kreuz, Plöck 16 – 18, Tel. 06221/149820
  • Suchtambulanz des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim, J 5, Zentralambulanz Tel. 0621/7103-2850 (Überweisung durch einen Arzt erforderlich)
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  1. […] In Deutschland sind Glücksspiele ab 18 Jahren erlaubt. […]

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