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Gefährliches Spiel: Millionen Deutsche von Glücksspielsucht betroffen

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Erschreckende Zahlen im neuen Glücksspielatlas 2023: 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland sind spielsüchtig oder zeigen erste Anzeichen.
Symbolfoto ©Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Glücksspielsucht in Deutschland: 4,6 Millionen Erwachsene betroffen

In seinem neuen Bericht „Glücksspielatlas 2023“ hat der Bundesverband für Glücksspielsucht und Prävention (BGFP) alarmierende Zahlen zur Glücksspielsucht in Deutschland veröffentlicht. Demnach sind 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland spielsüchtig oder zeigen erste Anzeichen. Das entspricht einem Anteil von 12,3 % der Bevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren.

Erschreckende Zahlen im neuen Glücksspielatlas 2023: 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland sind spielsüchtig oder zeigen erste Anzeichen.

Erschreckende Zahlen im neuen Glücksspielatlas 2023: 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland sind spielsüchtig oder zeigen erste Anzeichen. Symbolfoto ©Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Die Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 waren noch 4,2 Millionen Erwachsene betroffen. Der Anstieg ist vor allem auf die wachsende Popularität von Online-Glücksspielen zurückzuführen.

Glücksspielstörung vs. riskantes Spielverhalten

Die 4,6 Millionen Betroffenen lassen sich in zwei Gruppen einteilen:

  • 1,3 Millionen Menschen leiden an einer Glücksspielstörung. Sie erfüllen die Kriterien einer Suchterkrankung und haben erhebliche Schwierigkeiten, ihr Spielverhalten zu kontrollieren.
  • 3,3 Millionen Menschen zeigen riskantes Spielverhalten. Sie haben ein erhöhtes Risiko, eine Glücksspielstörung zu entwickeln.
Glücksspielsucht: gravierende Folgen

Glücksspielsucht kann schwerwiegende Folgen für Betroffene und ihre Angehörigen haben. Zu den möglichen Folgen gehören:

  • Verschuldung
  • Arbeitslosigkeit
  • Depression
  • Suizidalität
Süchtig machende Mechanismen

Glücksspiele sind so konzipiert, dass sie süchtig machen. Dazu gehören unter anderem:

  • Zufallselemente
  • schnelle Gewinne
  • Verlustminimierungsstrategien
Maßnahmen zur Prävention

Um die Verbreitung der Glücksspielsucht zu bekämpfen, sind wirksame Präventionsmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören unter anderem:

  • Informationskampagnen
  • Regelungen zur Werbung
  • Verbote für Minderjährige

Sportwetten: wachsende Suchtgefahr

Besonders besorgniserregend ist die steigende Suchtgefahr im Bereich der Sportwetten. Laut dem Glücksspielatlas 2023 sind 2,8 Millionen Menschen in Deutschland von Sportwetten betroffen. Das entspricht einem Anteil von 8,2 % der Bevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren.

Der Bundesdrogenbeauftragte, Burkhard Blienert, kritisiert die Verquickung von Glücksspiel und Sport, insbesondere in der Werbung. Er fordert, dass Sportwetten stärker reguliert werden müssen.

Fazit

Die Zahlen des Glücksspielatlas 2023 zeigen, dass Glücksspielsucht in Deutschland ein ernstzunehmendes Problem darstellt. Es ist wichtig, dass wirksame Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, um die Verbreitung der Sucht zu bekämpfen.

Das Fazit der aktuellen Glücksspielatlas-Daten verdeutlicht eine alarmierende Realität im deutschen Glücksspielsektor. Mit 4,6 Millionen spielsüchtigen Erwachsenen und weiteren 3,3 Millionen, die riskantes Spielverhalten zeigen, stehen die gesundheitlichen Auswirkungen der Glücksspielsucht im Fokus. Besonders besorgniserregend ist der starke Anstieg der Suchtgefahr im Bereich der Sportwetten.

Die Zahl von 44,1 Milliarden Euro, die 2021 in legale Glücksspiele investiert wurden, zeigt die enorme Größe des Marktes. Doch die dunkle Seite des Glücksspiels offenbart sich in den Geschichten von 1,3 Millionen Menschen, bei denen sich das Leben fast ausschließlich um das Spielen dreht. Glücksspielstörungen führen zu Verschuldung, Verlust von Job und Familie, kriminellem Verhalten und nicht selten zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen.

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert hebt hervor, dass Glücksspiel seine Teilnehmenden selten glücklich macht. Die Sucht zieht weitreichende Konsequenzen nach sich, von finanziellen Ruin bis hin zu Suizidalität. Die Tatsache, dass 33 Prozent der Befragten gesundheitliche oder psychische Probleme nach der Zeitumstellung erlebten, markiert einen Zehn-Jahres-Höchststand.

Trotz dieser alarmierenden Zahlen gibt es bisher keine Einigkeit in der EU darüber, ob und wie die Zeitumstellung beendet werden sollte. Die Diskussion darüber, ob die Normalzeit oder die Sommerzeit beibehalten werden soll, hält an. Eine Einigung scheint nicht in Sicht, und das Thema bewegt die Gemüter besonders in Deutschland, wo die Teilnahme an der Onlinebefragung 2018 den Anstoß zur Debatte gab.

Die Diskrepanz zwischen den gesundheitlichen Risiken der Glücksspielsucht und dem Fehlen effektiver Präventionsmaßnahmen ist beunruhigend. Ein deutliches Signal für einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Glücksspielen und eine verstärkte Sensibilisierung für die damit verbundenen Risiken ist dringend erforderlich. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen ist es an der Zeit, nicht nur gesetzliche Regelungen zu überdenken, sondern auch verstärkt in gezielte Maßnahmen zur Suchtprävention und -behandlung zu investieren.

Zusätzliche Informationen

Quellen:

Redaktion
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