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Trinkwasser aus Epoxidharz-Rohren gefährlich

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Rohrinnenbeschichtung
Das Bild zeigt eine gealterte Rohrinnenbeschichtung einer mit Epoxidharz sanierten Trinkwasserleitung. ©LRA

Bisphenol A-Gehalt bis zu 300-fach über Grenzwert – Gesundheitsamt: Austausch der Leitungen erforderlich

Im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg wurde bei Gebäuden, die zwischen 1970 und 1980 gebaut wurden, in der Warmwasserversorgung oft verzinkter Stahl verwendet. Viele dieser Leitungen wurden bereits nach 20 bis 30 Jahren saniert, einige mit einer Rohrinnenbeschichtung aus Epoxidharz. Dieses Verfahren hat jedoch negative Folgen: Chemikalien wie Bisphenol A gelangen ins Trinkwasser, was gesundheitsschädlich ist.

Gesundheitsamt warnt: Bisphenol A in Trinkwasser aus Epoxidharz-beschichteten Leitungen

Bisphenol A, bekannt als krebserregend und für seine endokrine Wirkung, wird ab dem nächsten Jahr mit einem Grenzwert von 2,5 Mikrogramm pro Liter in die neue Trinkwasserverordnung aufgenommen.

Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises und Heidelbergs hat in sanierten Objekten Trinkwasser untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend: Bis zu 300 Mikrogramm pro Liter wurden gemessen, was den Grenzwert der Trinkwasserverordnung bei weitem überschreitet.

Gesundheitsrisiko in vielen Gebäuden des Rhein-Neckar-Kreises und Heidelbergs

Das Gesundheitsamt ergreift Maßnahmen bei betroffenen Objekten, wie ein Konsumverbot für Warmwasser. Letztlich wird der Austausch aller epoxidharzbeschichteten Leitungen gefordert. Stefan Kramer vom Gesundheitsamt betont die Sensibilisierung der Bürger für dieses Problem und rät dazu, sich zu informieren, wenn Trinkwasserleitungen saniert werden.

Diese Sanierungsmethode ist in Deutschland noch nicht verboten, aber das Gesundheitsamt warnt vor den gesundheitlichen Risiken. Weitere Informationen sind beim Gesundheitsamt erhältlich.

Weitere Informationen: Bisphenol A wird als Bestandteil in Klebstoffen, Lacken und Kunstharzen verwendet. Die Epoxidsanierung beschichtet Leitungen von innen mit Bisphenol A und Epichlorhydrin, was die Gesundheit gefährdet.

Aufgrund seiner hormonähnlichen Wirkung und krebserregender Eigenschaften wurde ein Grenzwert festgelegt, der ab Januar 2024 einzuhalten ist.

Der CVUA Stuttgart hat einen ausführlichen Bericht zu Bisphenol A im Trinkwasser veröffentlicht.

https://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=2&ID=3817&lang=DE&Pdf=No

https://www.cvua-stuttgart.de/docs/CVUAS_Bisphenol_A_in_Trinkwasser_Poster.pdf

Rohrinnenbeschichtung rotated

Das Bild zeigt eine gealterte Rohrinnenbeschichtung einer mit Epoxidharz sanierten Trinkwasserleitung. ©LRA

 

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