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Regionale Lebensmittel: Viel Marketing, wenig Transparenz

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Bild von lumix2004 auf Pixabay

Marktcheck der Verbraucherzentrale zu Regionalwerbung: Wo sind die regionalen Lebensmittel?

Es ist ein Verbraucherwunsch nach regionalen Lebensmitteln: Viele Verbraucher legen Wert darauf, Lebensmittel aus der Region zu kaufen. Aus diesem Grund haben einige Lebensmittelunternehmen Anfang des Jahres angekündigt, verstärkt regionale Produkte zu fördern. Allerdings zeigt der Marktcheck der Verbraucherzentrale, dass in der Regionalwerbung noch Luft nach oben ist.

Transparenz und Genauigkeit fehlen

Laut Vanessa Schifano, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, mangelt es in der Werbung für lokale und regionale Produkte an Genauigkeit und Transparenz. Die Verbraucherzentrale hat in einem vierwöchigen Marktcheck Online-Prospekte von Handelsketten gesichtet und Hinweise auf die Herkunft von Produkten in den Geschäften überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die Regionalwerbung in vielen Fällen zu vage ist.

Deutschland ist keine ausreichende Region

Besonders auffällig war, dass der Begriff „Region“ in den Prospekten oft sehr weit gefasst wurde, indem Produkte mit „Deutschland“ beworben wurden. Allerdings verstehen Verbraucher „Region“ oft als deutlich kleineres Gebiet, wie aus einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands hervorgeht. Für die Mehrheit der Befragten sind Lebensmittel erst dann regional, wenn sie aus dem eigenen Landkreis oder Bundesland stammen.

Unklare Logos und Siegel

Zusätzlich zu vagen Regionalaussagen erschweren unklare Logos und Siegel die Suche nach regionalen Produkten. Beispielsweise wird das Regionalfenster bei Monoprodukten verwendet, um die Herkunft anzuzeigen. Allerdings können Hersteller die Herkunftsregion frei wählen, was zu Verwirrung führt. Die Verbraucherzentrale fordert ein verbindliches und gesetzlich geregeltes Kennzeichnungssystem für Regionalität, um die Transparenz und Genauigkeit zu erhöhen. Das System sollte auch die Überwachung der Regionalangaben sicherstellen.

Hausgemachte Probleme durch Supermarktketten

Die hauseigenen Regional-Logos der Supermarktketten und Discounter sind ebenfalls oft wenig aussagekräftig. In einigen Fällen wird nur mit „Deutschland“ als Region geworben, während andere Logos den Begriff „regional“ verwenden, ohne klare Informationen zu bieten. Die Verbraucherzentrale fordert ein verbindliches Kennzeichnungssystem, bei dem Begriffe wie „regional“ konkretisiert werden müssen. Die Einhaltung dieser Kennzeichnungsregeln sollte gesetzlich kontrolliert werden, um Regionalangaben genau und verlässlich zu machen.

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1 Comment

  1. […] Verbraucherzentrale, die erst vor Kurzem nicht-regionale Lebensmittel angeprangert hatte,  empfiehlt, mindestens drei bis vier Mal pro Tag die Luft komplett auszutauschen. Im Winter […]

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